Beschluss: Kenntnis genommen

Anfrage der Fraktion von Die Linke-DKP:

 

Die Albert-Schweitzer-Schule(ASS) in Groß-Zimmern ist eine schulformbezogene (kooperative) Gesamtschule. (Sek. 1) An dieser Schule werden zurzeit 778 Schülerinnen und Schüler in insgesamt 34 Klassen unterrichtet.

Bereits seit 2002 ist die Albert-Schweitzer-Schule Bestandteil des Ganztagsangebotes „Familienfreundliche Schule“ des Landkreises Darmstadt Dieburg.

Gemäß unserer Anfrage 1332 – 2007 vom 23.8.07 nehmen ca. 40 Kinder an der Mittagsverpflegung der Schule für 3,15 € pro Essen teil. Dieses tägliche Mittagessen für die Schüler bzw. Schülerinnen ist nur Dank der großzügigen Hilfe der Gemeinde Groß-Zimmern möglich, die die Räume des dortigen Jugendzentrums zur Verfügung gestellt hat. (für max. 35-40 Kinder)

Nach unseren Informationen besteht in der Albert-Schweitzer-Schule eine größere Warteliste an Schülern bzw. Schülerinnen für die Teilnahme am Mittagessen - auch weil die ASS für ca. 200 Jugendliche ein vorbildliches nachmittägliches Ganztagsangebot ( Internet – Fußball – Chor – Gitarre – Schlagzeug – Volleyball -  Spanisch – Tanzen etc. zurzeit ca. 20 Kurse) anbietet.

Die Albert-Schweitzer-Schule in Groß-Zimmern ist, was Schüler/innen und Klassenstärken angeht, absolut vergleichbar mit der Justin-Wagner-Schule in Roßdorf.

 

Zu diesem Themenkomplex bitten wir um Beantwortung u. a. Fragen:

 

1)      Was sind die Gründe, warum gem. IZZB Maßnahme

-         für die Albert-Schweitzer-Schule                                         517610 €

-         für die Justin- Wagner- Schule                                            810000 €

für den Neubau einer dringend benötigten Mensa bereitgestellt werden.

 

Für die Albert-Schweitzer-Schule werden über IZBB-Mittel der Neubau einer Mensa mit          bis zu 99 Sitzplätzen, eine Ausgabeküche, eine Spülküche, ein Vorratslager sowie eine     Lehrküche, eine Flurzone und eine Terrasse realisiert.

 

Die Justin-Wagner-Schule erhält einen Mensa-Neubau für 60 Essensteilnehmer, der auf             110 Teilnehmer erweiterbar ist, eine Ausgabeküche, eine Spülküche, ein Vorratslager, ein          Stuhllager, eine Terrasse, Toilettenanlagen, ein Büro, sowie einen Bastel- und Ruheraum     als Kombinationsraum.

 

Vergleicht man die beiden Raumkonzepte, so stellt man fest, dass die Justin-Wagner-    Schule ein Stuhllager hat, welches in der Albert-Schweitzer-Schule fehlt. Da die Justin-     Wagner-Schule den zur Mensa zuschaltbaren Bereich bei verstärkter        Essensteilnehmerzahl im Regelfall als Betreuungsbereich nutzt, ist ein Stuhllager   notwendig.

 

Die Albert-Schweitzer-Schule besitzt demgegenüber Toilettenanlagen in gut erreichbarer            räumlicher Nähe, so dass auf den Einbau weiterer Toilettenanlagen verzichtet werden            kann. Im Übrigen erfolgt derzeit die Planung für eine Sanierung des überdachten        Pausenhofs und daran anschließend eine grundhafte Sanierung der Toilettenanlagen -             allerdings nicht aus dem IZBB-Topf.

 

Anstelle des Ruhe- und Bastelraumes und eines Büros wird auf Wunsch der Schule        eine Lehrküche errichtet. Die zur Zeit bestehende Lehrküche soll zur Mediathek   ausgebaut werden. Die Umbau- und Neumöblierungskosten sind nicht im IZBB-Antrag   enthalten.

 

2)      Was ist die Ursache dafür, dass für die Mensa in Roßdorf o. a. Mittel bereits bewilligt wurden und die für die Albert-Schweitzer-Schule in Groß-Zimmern noch immer nicht abrufbar sind?

 

            Die IZBB-Anträge für die Justin-Wagner-Schule und die Albert-Schweitzer-Schule       wurden zeitgleich gestellt. Auf die Entscheidung des Hessischen Kultusministeriums, in       welcher Reihenfolge die Anträge abgearbeitet werden, hat der Landkreis Darmstadt-         Dieburg als Schulträger keinen Einfluss.

 

3)      Sieht die Kreisverwaltung Da/Di eine Benachteiligung der Albert-Schweitzer-Schule in der Frage des „Ganztagsangebots“ gegenüber der Justin-Wagner-Schule in Roßdorf auch unter dem Blickwinkel, dass die Albert-Schweitzer-Schule bereits seit 2002 Bestandteil des Ganztagsangebotes „Familienfreundliche Schule“ ist und die der Justin- Wagner-Schule erst seit 2005?

Wenn ja, worin liegen hier die Gründe?

 

Eine Benachteiligung der Albert-Schweitzer-Schule wird in keinem Fall gesehen.

 

In den Wirtschaftsjahren 2006 und 2007 erfolgte  eine komplette Dachsanierung der alten Turnhalle, und im Rahmen des IZBB-Programmes  wurde an der Albert-Schweitzer-Schule bereits eine neue Turnhalle erstellt. Weiterhin wurde eine fast komplette Dach-, Fenster- und Fassadenrenovierung durchgeführt. Es erfolgte eine komplette Ausstattung mit Sportgeräten in der neuen Halle und eine Neumöblierung eines Nawi-Raumes. Insgesamt wurden  in diesen beiden Jahren 1,51 Millionen Euro an der Albert-Schweitzer- Schule investiert.

 

4)      Die Albert-Schweitzer-Schule in Groß-Zimmern beherbergt zwei so genannte „SchuB-Klassen“. Diese neue Form des Heranführens junger Menschen aus sozial schwachem Milieu an den formalen Arbeitsmarkt,  benötigt bauliche Hilfen durch den Landkreis Da/Di. (z. B. Internetanschluss, Trennwände zur Schaffung neuer Räume).

Wir fragen in diesem Zusammenhang an, welche Unterstützung für diese SchuB-Klassen der ASS bisher gewährt wurden und welche Anforderungen der ASS in baulicher Maßnahme noch nicht erfüllt wurden? Auch die Terminierung und der Zeitrahmen dieser noch offenen Maßnahmen wäre hier von großem Interesse.

 

            Im Rahmen der Einrichtung der zweiten SchuB-Klasse an der Albert-Schweitzer-Schule            in Groß-Zimmern wurde durch die Schulleitung eine Verbindungstür in einer bestehenden  Falt-Trennwand, ersatzweise das Errichten einer Leichtbauwand mit Türausschnitt und    Tür beantragt. Weiterhin soll durch die Abtrennung eines Flurendes ein             Kleingruppenraum für die SchuB-Klassen genutzt werden. Diese Baumaßnahmen werden          im Rahmen der allgemeinen Bauunterhaltung umgesetzt.

 

Der Einbau eines Trennwandelementes mit Türöffnung wurde am 13.02.2008 beauftragt. Die Abtrennung des Flurendes muss noch aus brandschutzrechtlicher Sicht beurteilt werden.

 

            Bezüglich des Internetanschlusses wird derzeit eine Telekommunikationslösung für alle    Schulen angestrebt. In diesem Rahmen werden auch die Belange der Albert-Schweitzer-          Schule berücksichtigt.

           

            Grundsätzlich wird bei allen durch die Schulleitungen beauftragten Umbau- und Baumaßnahmen nach Bedarfsprüfung durch die Abteilung Schulservice das Da-Di Werk         Gebäudemanagement mit der Umsetzung der Maßnahmen beauftragt.

 

 

5)      Existiert eine Prioritätenliste über die Schulbau – Sanierungsprogramme im Landkreis Da/Di unter dem Blickwinkel

-          der Betonsanierung

-          der IZZB Maßnahmen

-          der allgemeinen Baumaßnahmen/Sanierungsmaßnahmen

-          der Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen

Falls ja, bitten wir um Übersendung dieser Prioritätenliste

 

Die Planung für investive Baumaßnahmen kann der Broschüre „Investitionen in die         Zukunft machen Schule“ entnommen werden. Hieraus sind die Betonsanierungen, IZBB-       Maßnahmen sowie Neu- und Erweiterungsmaßnahmen  ersichtlich.

 

Für Maßnahmen der allgemeinen Bauunterhaltung wird im Da-Di Werk             Gebäudemanagement eine Liste der anstehenden Sanierungsmaßnahmen geführt. Diese   wird ständig aktualisiert, da bei nicht vorhersehbaren Maßnahmen (z.B. Reparaturen wie         schadhafte Dächer) unter Umständen ein sofortiges Handeln erforderlich ist, so dass         andere Maßnahmen zeitlich verschoben werden müssen.

 

Für die Beantwortung dieser Anfrage sind Personalkosten in Höhe von 50,00 EUR entstanden.