Anfrage der Fraktion
der FDP:
Bei
der Vorlage des neuen Schulentwicklungsplanes sind Schülerzahlen eingearbeitet,
die – vermutlich – aus der Prognose der Kultusministerkonferenz stammen. Die
Bertelsmannstiftung hat kürzlich eine weitergehende Prognose vorgestellt, die die
demographisch bedingte Minderung der Geburten berücksichtigt. Danach sind ca.
10 % weniger Schülerinnen und Schüler in den nächsten 10 Jahren zu erwarten mit
u.a. erheblich verringertem Bedarf an Grundschullehrkräften.
Dazu
folgende Fragen:
1.
Welche
Planungsdaten liegen dem Schul-Neubauprogramms des DaDi-Gebäudemanagements
zugrunde? Wie wirken sich die 22er-Zensusdaten aus?
Änderungspotenziale
ergeben sich aus dem jährlich erscheinenden Jahresbericht Schülerzahlenentwicklung.
Dieser fasst Schülerzahlenprognosen zusammen und ermöglicht somit ein
umfassendes Bild über die Entwicklung der Schülerzahlen im Landkreis. Die darin
erscheinenden Prognosen werden durch das Bildungsmonitoring eigenständig
berechnet.
Folgende Quellen werden für die Berechnung der Prognosen
herangezogen:
- Bevölkerungsmeldedaten der ekom21 und
der Stadt Groß-Bieberau
- Hessisches Statistisches Landesamt
- Schülerzahlen zum Stichtag 1.11.
Grundlage
der schulbezogenen Daten ist in der Regel die Lehrer- und Schülerdatenbank, in
welche die Schulen die Daten selbst einpflegen. Diese Daten werden für Hessen
zentral auf ihre Plausibilität überprüft und den Schulträgern einheitlich im
Hessischen Schulinformationssystem (Hesis) zur Verfügung gestellt.
2.
Wie
beurteilt der Kreisausschuss die Prognosen der Bertelsmannstiftung hinsichtlich
des zukünftigen Schulraumbedarfs im Landkreis?
Die
Studie „Weniger Geburten, mehr Lehrkräfte“ der Bertelsmann Stiftung beschäftigt
sich mit bundesweiten Trends auf dem Teilarbeitsmarkt Schule. Rückschlüsse auf
regionale Entwicklungen können daraus nur sehr bedingt abgeleitet werden.
Allerdings
bestätigt die Studie die Bedeutung der jährlich erscheinenden Prognosen im
Jahresbericht Schülerzahlenentwicklung, um regionale Entwicklungen auch
weiterhin frühzeitig erkennen zu können.
Der
10%ige Rückgang der Schülerzahlen, den die Studie erwartet, bezieht sich
ebenfalls auf Deutschland. Hierin findet sich die Entwicklung strukturschwacher
Regionen wieder, die einen weit höheren Rückgang zu verzeichnen haben werden
sowie die Entwicklung in Metropolregionen, zu denen auch die Rhein-Main-Region
gehört. Hier werden teilweise weiterhin deutliche Anstiege der Schülerzahlen
prognostiziert.
Auch
im Landkreis verteilt sich die Bevölkerungsentwicklung nicht gleichmäßig, dies
wird in den Prognoserechnungen der jährlichen Berichte berücksichtigt.
3.
Gibt
es kostengünstige Zwischenlösungen bis zum erwarteten Rückgang der
Schülerzahlen?
Es
findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern des
Fachbereichs Schulservice, Volkshochschule und des Eigenbetriebs Da-Di-Werk
statt, in dem die Schülerzahlenentwicklungen und ihre Auswirkungen auf den
Raumbedarf an Schulen im Landkreis besprochen werden. Im Rahmen dieses
Austauschs wird jede Schule des Landkreises einzeln betrachtet, um vorhandene
Potenziale bestmöglich zu nutzen. Hierbei handeln wir stets nach dem Grundsatz
der Wirtschaftlichkeit. Bevor zusätzliche Bauten in Erwägung gezogen werden,
werden zunächst Instrumente genutzt, um den Bedarf im Bestand zu befriedigen.
Die zur Verfügung stehenden Instrumente sind Raumumnutzungen aber auch
Schulbezirksänderungen. Für absehbar lediglich temporäre Mehrbedarfe im
Raumbestand werden temporäre Maßnahmen ergriffen.