Anfrage der Fraktion
der AfD:
Am 01. Februar 2023 ist das sogenannte
„Wind-an-Land-Gesetz“ der Bundesregierung in Kraft getreten. Um das Ziel der
Verdopplung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 zu
erreichen, soll der Ausbau der Windkraftanlagen forciert werden.
Laut Website der Bundesregierung „müssen die Länder bis
Ende 2032 zwei Prozent der Bundesfläche für die Windenergie ausweisen. Bis 2027
sollen 1,4 Prozent der Flächen für Windenergie bereitstehen. Bislang sind
bundesweit 0,8 Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen an Land
ausgewiesen – allerdings sind nur 0,5 Prozent tatsächlich verfügbar.“
Derzeit gibt es 13 Windkraftanlagen Im Landkreis
Darmstadt-Dieburg.
Die AfD-Fraktion stellt die folgenden Fragen:
1. Welche Erkenntnisse hat die Kreisverwaltung hinsichtlich weiter
hinzukommender Windvorranggebiete im Rahmen des „Wind-an-Land-Gesetzes“ im
Landkreis?
Im Rahmen des „Wind-an-Land-Gesetzes“ sind noch keine
neuen Windvorranggebiete im Landkreis Darmstadt-Dieburg entstanden. Die
Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie im Landkreis Darmstadt-Dieburg
werden in der am 28. Februar 2022 wirksam gewordenen 1. Änderung des Sachlichen
Teilplans Erneuerbare Energien (TPEE) 2019 definiert. https://rp-darmstadt.hessen.de/infrastruktur-und-wirtschaft/regionalplanung/regionalplan-suedhessen/1-aenderung-tpee-2019
2. Wie hoch ist die durchschnittliche monatliche Stromerzeugung der 13
bestehenden Windkraftanlagen im Landkreis? Bitte nach den jeweiligen Standorten
aufschlüsseln.
Gemäß Marktstammdatenregister werden im Landkreis Darmstadt-Dieburg aktuell 13
Windkraftanlagen (+ 2 Windkraftanlagen <5kw) mit einer Gesamtleistung von
25.360 kW betrieben. Für die einzelnen Standorte liegen uns keine Informationen
zum monatlichen Ertrag vor.
3. Wie viele Photovoltaikanlagen werden derzeit im Landkreis betrieben? Bitte
nach privaten Anlagen sowie Anlagen an/auf öffentlichen Gebäuden unterscheiden.
Gemäß Marktstammdatenregister (30.5.2023) befinden im Landkreis
Darmstadt-Dieburg aktuell 10.673 Photovoltaikanlagen (Energieträge: Solare
Strahlungsenergie) in Betrieb.
Gemäß Marktstammdatenregister sind hiervon 17 Anlagen im Besitz von Kreis
und Kommunen angemeldet. Die Anlagen auf öffentlichen Gebäuden sind nicht
zwangsläufig im Besitz der Behörde o.Ä. (Energiegenossenschaften, Investor,
Energieanbieter) und lassen sich daher nicht zu 100% im Marktstammdatenregister
recherchieren
4. Wie hoch ist die durchschnittliche monatlich erzeugte Strommenge dieser
Photovoltaikanlagen, die in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden?
Für eine Abschätzung der durchschnittlich erzeugten Strommenge müssen
einige Annahmen getroffen werden, es handelt sich also um einen rein
theoretischen Wert:
in Betrieb befindliche Nettoleistung = 119.835,523 kWp x 1.000 kWh/kWp/a / 12
Monate/a= 9.985.460,25 kWh/Monat
Anhand der Daten des Marktstammdatenregisters ist nicht feststellbar, welche Menge
des erzeugten Stroms in das öffentliche Netz eingespeist und welche Menge
direkt vor Ort genutzt wird.
5. Wie hoch ist der durchschnittliche monatliche Energieoutput der im
Landkreis betriebenen Biomasseanlagen?
Im Landkreis werden aktuell 14 Biomasseanlagen in 6 Kommunen mit einer
Gesamtleistung von 5.427 kW betrieben, ein monatlicher Energieoutput lässt sich
über die einsehbaren Daten aus dem Marktstammdatenregister nicht ableiten.
6. Gab oder gibt es Bestrebungen zur Erforschung der Nutzbarkeit von
Geothermie im Landkreis?
a)
Falls ja, mit welchem Ergebnis?
Das HLNUG fasst mit dem
„Geothermie-Viewer“ (https://geologie.hessen.de/mapapps/resources/apps/geologie/index.html?lang=de&basemap=-%3Aservice_hintergrundkarten_baselayer_tk25_2500%2Cwms&layers=%2B%3Aservice_geothermie_mapmodel%2Cservice_geothermie_mapmodel%2F16%2F17%2C-%3Aservice_bohrdatenportal_mapmodel%2Cservice_guek300_layers%2Cservice_geothermie_mapmodel%2F0%2Cservice_geothermie_mapmodel%2F16&lod=4&vm=2D&s=1750000&r=0&c=547405.424691644%2C5619690.822456566&l=-GUEK300%2Cgeothermie%2C~radon(~19%7Bt%3A50%7D%2C~20%7Bt%3A50%7D%2C~22%7Bt%3A50%7D)%2C-bohrdatenportal)
die bekannten Daten zu Geothermie- und Brunnenbohrungen im Landkreis zusammen.
Die LandesEnergieAgentur Hessen
bietet Kommunen eine Erkundungsbohrung zur Ermittlung des Geothermie-Potenzials
in Neubaugebieten an (https://www.lea-hessen.de/kommunen/geothermie-potenziale-erkunden/),
dieses Angebot wurde bereits von einigen Kreiskommunen genutzt.
b)
Falls nein, weshalb nicht?
7. Gab oder gibt es Bestrebungen zur Erforschung der Nutzbarkeit von
Wasserkraft im Landkreis?
a)
Falls ja, mit welchem Ergebnis?
Bei der Erstellung des Integrierten
Klimaschutzkonzeptes für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und seine Kommunen
wurde auch das Technische Potenzial zur Stromerzeugung durch Wasserkraft
betrachtet und mit 0 MWh/Jahr bewertet (IKSK 2017, S. 46, Abb. 26)
b)
Falls nein, weshalb nicht?