Beschluss: Kenntnis genommen

Anfrage der Fraktion der AfD:

 

am 1. März 2023 bzw. dem 7. April 2023 entfielen in Hessen alle Corona-Maßnahmen. Seitdem ist “eigenverantwortliches Handeln” gefragt. Zeitgleich entfielen sämtliche Informationen und Statistiken zum Thema Corona.

Die Infektionszahlen sind rückläufig, doch neben Fällen von Impfschäden zeigt sich eine besorgniserregende Fallzahl mit Long-Covid/Post-Covid-Syndrom. Es wird geschätzt, dass etwa 10 Prozent aller mit Corona Infizierten an Spätfolgen leiden, insbesondere dem Chronischen Fatigue-Syndrom.

Betroffene sind auf ihre Hausärzte angewiesen bzw. werden an “Spezialkliniken” verwiesen, ansonsten jedoch ziemlich allein gelassen. Sie sind außerhalb des politischen Blickfeldes. Begleitende Maßnahmen und Informationsportale analog zu Impfung und Testung oder gar wirtschaftliche Unterstützung wie bei Corona gibt es für sie nicht. Die vom hessischen Sozialministerium veröffentlichten nächstliegenden Long-Covid-Ambulanzen befinden sich in Frankfurt, Wiesbaden, Gießen und Marburg.

Noch schlechter sieht es für Menschen aus, die nach der Covid-Impfung mit Folgeschäden zu kämpfen haben. Die Uniklinik Marburg ist die einzig bekannte Anlaufstelle für Menschen mit Postcovid-Symptomen nach der Impfung. Für Menschen mit schweren Nebenwirkungen ist keine zentrale Anlaufstelle in Hessen bekannt.

 

Die AfD-Fraktion stellt die folgenden Fragen:

 

1.     Werden, und falls ja, wo werden Fälle von Patienten mit Long-Covid-bzw. Post-Covid-Syndrom im Landkreis erfasst?

2.     Werden auftretende Symptome differenziert erfasst und dokumentiert?

3.     Wie viele Fälle wurden bisher erfasst?

4.     Wo und in welchem Umfang erhalten Betroffene im Landkreis Darmstadt-Dieburg Informationen zu Hilfestellungen, ärztlichen Anlaufstellen, Therapieangeboten usw.?

Zu 1-3: Der Kreisausschuss erfasst mangels eigener Zuständigkeit keine der angefragten Informationen.

 

Zu 4: Einen guten Einstieg bietet zum Beispiel die Webseite des Hessischen Sozialministeriums unter https://soziales.hessen.de/corona/long-covid-und-post-covid sowie https://www.longcovid-info.de/ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

 

„Welche Unterstützung man benötigt, hängt von den Beschwerden und der Lebenssituation ab. In vielen Fällen ist daher eine persönliche Beratung hilfreich. Die erste Anlaufstelle dafür ist in der Regel die Hausarztpraxis. Doch auch an anderen Stellen gibt es inzwischen Beratungsangebote. Es kann sich zum Beispiel lohnen, bei der Krankenkasse nachzufragen. Einige Krankenkassen bieten ihren Mitgliedern Beratung oder Online-Angebote rund um die Themen Coronavirus, COVID-19 und Long COVID an.[1]