Sitzung: 13.11.2006 Kreistag
Beschluss: Kenntnis genommen
Anfrage der Fraktion von WASG-Die Linke-DKP:
Ergänzend zu unserer Anfrage „Unterstützung von Vermittlungsagenturen“ vom 23.8.06:
1) Welche Tätigkeiten über die 331 Ein Euro Jobber an ihren jeweiligen Einsatzorten aus?
Im kommunalen, kulturellen und
schulischen Bereich vornehmlich als Helfer in der Grünpflege (Beseitigung von
Unkraut auf Wegen und auf Baumscheiben im Straßenraum), Hausmeisterhelfer,
Sekretariats- und/oder Bibliotheks- (Mediotheks-) Assistentin oder als Helferin
im hauswirtschaftlichen Bereich/Schülercafe, sowie für zusätzliche pädagogische
Angebote (Hausaufgabenbetreuung).
Im Bereich Gesundheit, Pflege
und Soziales überwiegend als Seniorenbegleiterin und in der Mitarbeit bei der
Freizeitgestaltung (Vorlesen, Basteln, Handarbeiten, Spielen, Musizieren,
Begleitung bei Spaziergängen, Ausfahrt im Rollstuhl).
Im kirchlichen Bereich in der
Vor- und Nachbereitung von Gottesdiensten und sonstigen Veranstaltungen,
Aufarbeitung des Kirchenarchivs, Erstellung von Chroniken; Unterstützung des
Pfarrers bei der Gemeindebetreuung, ggf. auch in der Unterstützung der
hauptberuflichen Mitarbeiterinnen in den Pfarrbüros.
Im Bereich
Naturschutz/Tierschutz/Landschaftspflege in der Unterstützung der
ehrenamtlichen Naturschutzarbeit der Natur- und Umweltschutzverbände und in der
Versorgung bzw. Betreuung von herrenlosen Tieren.
Daneben arbeitet die KfB mit
fünf renommierten Bildungsträgern in der Region zusammen. Im Rahmen dieser sog.
Qualifizierenden Beschäftigungen haben die „Ein Euro Jobber“ entsprechend ihrer
individuellen Möglichkeiten und Voraussetzungen die Möglichkeit, an
verschiedenen Qualifizierungsmodulen Teil zu nehmen.
2) Welchen Berufen gingen diese 331 Ein Euro Jobber vor ihrer jetzigen Tätigkeit nach?
GzA-Kräfte sollen durch die sog. 1 €-Jobs
wieder an das Erwerbsleben herangeführt werden. In der Regel waren die Kräfte
mehrere Jahre arbeitslos, haben zum großen Teil keinen Berufs- bzw.
Schulabschluss. Eine individuelle Auswertung aller GzA-Kräfte und die
Dokumentation würden zwei Wochen beanspruchen, da diese Auswertung nicht aus
dem EDV-System heraus erstellt werden kann. Diese Personalkapazitäten haben wir
momentan nicht.
3) Wer hat zuvor die Tätigkeit dieser Ein Euro Jobber erledigt?
Da diese Tätigkeiten zusätzlich sind,
hat sie i. d. R. niemand vorher ausgeführt.
4)
In welchen Beschäftigungsverhältnissen steht diese
ursprüngliche Personengruppe heute? Sind
Sie u. U. wieder arbeitslos? Haben Sie gar neue Beschäftigungen und in
welchen Berufszweigen.
Als Ein Euro Jobber oder auf 400 € Basis oder reguläre
sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten? Voll – oder Teilzeit?
Die in GzA Beschäftigten waren
zum überwiegenden Teil auch im Monat August noch in den Arbeitsgelegenheiten
eingesetzt. Wir können momentan keine Prozesskennzahlen zentral auswerten. Um
diese Frage valide zu beantworten, müssten wir alle gzA-Kräfte seit 01.01.2005
auswerten, um zu eruieren, ob diese Empfänger von Leistungen nach dem SGB II
jetzt in ein (sozialversicherungs-pflichtiges) Beschäftigungsverhältnis
übergegangen sind. Diese Evaluation wäre sicherlich sinnvoll, ist aber auf der
Grundlage der jetzigen Personalsituation nicht leistbar, da diejenigen, die
keine Leistungen mehr bekommen, angeschrieben werden müssten, der Wohnort
recherchiert werden müsste etc.
5) Wie viele der derzeit 331 beschäftigten Ein Euro Jobber wird im Anschluss an ihre jetzige Tätigkeit ein reguläres sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältniss angeboten?
Es ist zum heutigen Zeitpunkt
nicht absehbar, ob und wie vielen der derzeit in Arbeitsgelegenheiten
beschäftigten Menschen im Anschluss an die Maßnahme eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten werden kann. Diese Frage
regelt der (Arbeits-)Markt durch Angebot und Nachfrage. Die KfB kann z.B. durch
in Aussichtstellung eines Eingliederungszuschusses ein kleines Regulativ
anbieten.
Für die Beantwortung
dieser Anfrage sind Personalkosten in Höhe von 165,20 Euro entstanden.