Anfrage der Fraktion der AfD:
Am 18. März 2020 trat die, von der Hessischen Landesregierung erlassene, Fünfte Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus in Kraft. In Erwartung einer hohen Anzahl an Covid-19 Erkrankten, die stationär und/oder auf Intensivstationen behandelt werden müssen, wurde in Krankenhäusern, die in den Hessischen Krankenhausplan nach § 6 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes in der aktuellen Fassung aufgenommen sind, oder einen Versorgungsvertrag nach § 108 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch besitzen, die Durchführung von medizinischen Eingriffen und Behandlungen, für die zu dieser Zeit keine dringende medizinische Notwendigkeit bestand, ausgesetzt. Patientinnen und Patienten, die bereits aufgenommen waren, deren nicht notwendige Behandlung aber noch nicht begonnen hatte, waren Kraft der Verordnung zu entlassen. Die Fünfte Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus in Hessen ging auf einen Bund-Länder-Beschluss vom 13. März 2020 zurück.
Für verschobene planbare Operationen und Behandlungen erhalten Krankenhäuser einen finanziellen Ausgleich aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds. Dieser wird aus dem Bundeshaushalt refinanziert. Bis Ende September bekommen die Krankenhäuser für jedes freigehaltene Bett eine Pauschale von 560 Euro pro Tag. Für jedes Intensivbett, welches die Krankenhäuser zusätzlich schaffen, erhalten sie einen Bonus in Höhe von 50.000 Euro. (Quelle: Website Bundesregierung)
„Bund und Länder haben am 30. April beschlossen, dass ein etwas größerer Teil der Krankenhauskapazitäten wieder für planbare Operationen freigegeben werden soll. Aktuell werden etwa 40 Prozent der Intensivbetten - bei finanziellem Ausgleich - freigehalten.“
(Quelle: Website Bundesregierung). „Bis zu 70 Prozent der OP-Kapazitäten in hessischen Kliniken stehen ab sofort wieder für so genannte planbare Eingriffe zur Verfügung. Nur noch ein Viertel - und nicht mehr die Hälfte - der vorhandenen Intensivbetten müssen die Häuser für Covid-19-Patienten vorhalten.“ (Quelle: hessenschau.de)
Die Aussetzung des Regelbetriebs und die Absage planbarer Eingriffe und Behandlungen sorgte letztendlich dafür, dass sich deutschlandweit in zahlreichen Krankenhäusern die Belegung halbiert hatte. Ärzte und Pflegepersonal wurden nach Hause geschickt und mussten Urlaub und Überstunden abbauen, da Krankenhäuser, die Gelder aus dem Rettungsschirm der Bundesregierung erhalten, auf Weisung der Bundesagentur für Arbeit kein Kurzarbeitergeld für Mitarbeiter erhalten sollten. (Quelle: u.a. NDR, tagesschau.de, n-tv.de)
Eine weitere Folge der Aussetzung von planbaren Eingriffen und Behandlungen war der Rückgang von Patienten, die sich trotz medizinischer Probleme nicht in Krankenhäusern vorstellten. Eine Befragung in Hamburger Kliniken ergab, dass sich rund 50% weniger Menschen mit Herzproblemen in die Notaufnahmen begaben. Die Berliner Charité berichtete im April, dass seit Beginn der Corona-Krise die Zahl der Menschen mit einem akuten Schlaganfall, die in Notaufnahmen kommen, bundesweit rückläufig sei (Quelle: Spiegel.de). Naheliegend dafür sind zwei Faktoren: Zum Einen die Angst der Menschen, sich im Krankenhaus mit SARS-CoV-2 zu infizieren sowie die Unsicherheit im Hinblick auf den per Verordnung eingeschränkten Regelbetrieb in den Krankenhäusern.
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der AOK Hessen ergab, dass fast 20 Prozent der Hessen trotz Krankheitssymptomen nicht zum Arzt gingen, obwohl sie es normalerweise getan hätten. Sieben Prozent der Befragten gaben an, dass sie in den letzten drei Monaten mehrfach trotz medizinischer Probleme keinen Arzt aufsuchten (Quelle: hessenschau.de).
Am 25. Mai 2020 berichtete hna.de über die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschuss (BA) vom 25. März 2020, Mammografie-Screenings aufgrund der Corona-Pandemie bis zum 30.April 2020 auszusetzen. Einladungen zum Screening an Frauen in der betroffenen Altersgruppe wurden nicht mehr verschickt. In der Folge wurden fünf Wochen lang keine Brustkrebstumore erkannt und folglich auch nicht behandelt. Zudem seien viele gynäkologische Praxen geschlossen gewesen, oder aber nur für Notfallpatientinnen geöffnet. Am Brustzentrum des Elisabeth Krankenhauses in Kassel werden jährlich rund 550 Tumore entdeckt, rund 45 Tumore pro Monat. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien laut Schätzung der Chefärztin ca. 50 Tumore weniger gefunden worden.
In einem Bericht auf n-tv.de am 29.04.2020 warnten Vertreter der Deutschen Krebshilfe davor, Früherkennungs- und Abklärungsmaßnahmen möglicher Krebserkrankungen über einen längeren Zeitraum auszusetzen, da Tumore ansonsten möglicherweise erst in einem bereits fortgeschrittenen Stadium mit schlechterer Prognose erkannt würden.
Die AfD-Fraktion stellt die folgenden Fragen:
- Wie hoch war/ist die Belegungsquote an den Kreiskliniken Groß-Umstadt und Seeheim-Jugenheim seit März 2020? Bitte nach Monaten aufschlüsseln.
Groß-Umstadt |
Jan |
Feb |
Mrz |
Apr |
Mai |
Jun |
Innere
1* |
107% |
94% |
93% |
91% |
75% |
94% |
Innere
2 |
90% |
90% |
59% |
47% |
59% |
71% |
Geriatrie |
99% |
94% |
47% |
35% |
35% |
34% |
Allgemeinchirurgie |
78% |
73% |
53% |
42% |
54% |
59% |
Unfallchirurgie |
78% |
85% |
59% |
54% |
49% |
64% |
Frauenklinik |
71% |
72% |
55% |
60% |
60% |
57% |
Plastische
Chirurgie |
65% |
46% |
28% |
31% |
35% |
22% |
HNO |
27% |
36% |
17% |
0% |
0% |
4% |
Intensiv |
84% |
86% |
97% |
53% |
79% |
67% |
Psychiatrie |
99% |
100% |
77% |
57% |
67% |
68% |
Jugenheim |
Jan |
Feb |
Mrz |
Apr |
Mai |
Jun |
Orthopädie |
52% |
69% |
49% |
17% |
65% |
51% |
ZAPI/Intensiv* |
95% |
107% |
108% |
108% |
105% |
103% |
|
||||||
Tageskliniken |
Jan |
Feb |
Mrz |
Apr |
Mai |
Jun |
Geriatrie |
97% |
100% |
46% |
0% |
0% |
0% |
Psychiatrie |
92% |
98% |
57% |
0% |
10% |
23% |
*)
Covid19-Patienten wurden der Innere 1 (Normalstation) bzw. dem ZAPI
(Intensiv) zugeordnet. |
- Wie hoch war die Belegungsquote an den Kreiskliniken Groß-Umstadt und Seeheim-Jugenheim im Vergleichszeitraum der letzten fünf Jahre? Bitte nach Jahren aufschlüsseln.
Die Auslastung auf Gesamthausebene
liegt immer nur kumuliert zum Berichtszeitpunkt vor. Aus diesem Grund haben wir
behelfsweise den Vergleich für das 1. Halbjahr insgesamt vorgenommen.
"Belegungsquote" |
|
||
1. Halbjahr* |
Groß-Umstadt |
Jugenheim |
Gesamt |
2020 |
72% |
39% |
66% |
Ø 2016-2019 |
88,75% |
65,75% |
84,0% |
|
|
|
|
- Wie viele Betten inkl. Intensivbetten wurden und werden in den beiden Kreiskliniken seit März 2020 regelmäßig für Covid-19-Patienten freigehalten? Bitte nach Monaten aufschlüsseln.
Die Anzahl der freigehaltenen
Betten unterscheidet sich gemäß eines Eskalationskonzeptes in sofort verfügbare
Intensivbetten und innerhalb eines Zeitfensters von 24, 48 und 72 Stunden
verfügbaren Intensivbetten
Standort Groß-Umstadt
März bis Ausgust 2 (+1)
Standort Jugenheim
März bis August 3 (+9)
- Wie hoch war die Auslastung, prozentual und in absoluten Zahlen, der Intensivkapazitäten in den Kreiskliniken durch Covid-19-Patienten seit März 2020? Bitte nach Monaten aufschlüsseln.
Die Auslastung der
Intensivstation war bezogen auf die aufgestellten Betten am Standort Jugenheim
immer 100 %, da alle 15 betriebenen Betten belegt waren. Anders sieht es aus,
unter Berücksichtigung der personellen Ressourcen, hier insbesondere beim
Pflegepersonal. Bei vorhandenen Intensivbetten, Beatmungsgeräten, Perfusoren
etc. ist die Intensivkapazität unmittelbar abhängig von der Verfügbarkeit des
intensivmedizinischen Personals. Insbesondere im pflegerischen Bereich herrscht
hier speziell in den Ballungsräumen ein ausgeprägter Personalmangel in nahezu
allen Kliniken. Die Versorgung von Covid-19-Patienten ist deutlich schwieriger
als die Versorgung von Non-Covid-19- Patienten. Dies führt eigentlich zu einer
Reduktion der intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten und somit zu einer
eigentlich höheren Auslastung. Die nachfolgenden Werte beziehen sich daher auf
die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten unter der vorhandenen
Personalkapazitäten ohne Berücksichtigung von Überstunden und Urlaubssperre.
März 125 % (15 Betten)
April 125 % (15 Betten)
Mai 110 % (15 Betten)
Juni 100 % (15 Betten)
Juli 100 % (15 Betten)
August 100 % (15 Betten)
Schlussendlich bedeutet dies,
dass in den Monaten März bis Mai die Bettenkapazitäten unter Berücksichtigung
der personellen Ressourcen hätten reduziert werden müssen, was schlussendlich
nicht getan wurde, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen.
- Wie viele zusätzliche Intensivbetten wurden seit März 2020 an den Kreiskliniken geschaffen?
Standort Groß-Umstadt: 3
Beatmungsplätze
Standort Jugenheim: 9
Beatmungsplätze
Wurden je Standort zusätzlich
geschaffen.
- In welcher Weise wurde das medizinische Personal zum Betrieb der zusätzlichen Intensivbetten erhöht?
Die Versorgung von
Covid-19-Patienten ist insbesondere im pflegerischen Bereich deutlich
aufwendiger als die Versorgung von Non-Covid-19-Patienten. Der Betrieb der
zusätzlich geschaffenen Betten erfolgte gemäß eines Eskalationskonzeptes unter
Einbindung von Personal aus anderen Bereichen der Klinik. Im ersten Schritt
Anästhesiepflege, im weiteren Schritt OP-Pflege und in der letzten Stufe
Normalstation. Die Qualifizierung des Personals fand im März 2020 gemäß der
DIVI-Empfehlung „Step up Qualifizierung von Pflegenden im Rahmen der
Covid-19-Pandemie“ statt.
- Wie viele Patientinnen und Patienten, die bereits stationär in den beiden Kreiskliniken aufgenommen waren, wurden nach Erlass der Fünften Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus vor Beginn ihrer Behandlung wieder entlassen? Bitte nach Krankheitsbild aufschlüsseln.
Die Patienten die bereits
stationär aufgenommen waren, wurden bis zur Entlassungsfähigkeit behandelt.
Eine Entlassung vor Beginn der Behandlung erfolgte nicht.
- Wie viele planbare Operationen bzw. weitere Therapiemaßnahmen wurden an den Kreiskliniken seit März 2020 abgesagt bzw. verschoben?
Am Standort Jugenheim,
Fachabteilung Orthopädie wurden in der Zeit vom 16. März 2020 bis 11. Mai 2020
zirka 250 geplante Operationen verschoben. Es wurden lediglich Notfälle
behandelt. Sämtliche Termine zur Indikationssprechstunde wurden ebenfalls
abgesagt. Dies betraf etwa 40 Patienten/Woche. Ab 11. Mai 2020 wurde der
elektive Bereich wieder langsam hochgefahren mit zunächst einem OP-Saal und
einer Station. Es wurden prioritär die seiner Zeit abgesagten Patienten aktiv
angerufen. Der 3. OP-Saal-Betrieb und die beiden Stationen in Jugenheim wurden
ab Mitte Juni 2020 wieder in Betrieb genommen. Unter Berücksichtigung der
hygienischen Aspekte ergibt sich insgesamt ein reduziertes Patientenaufkommen,
die zur Operation eingeplant werden können. Die erforderlichen Hygienemaßnahmen
bedeuten grundsätzlich auch mehr Arbeit bei gleichzeitig weniger Patienten.
Ebenso besteht weiterhin eine geringe Anzahl an Patienten, die sich aufgrund
der momentanen Pandemielage einem operativen Eingriff unterziehen möchten. Die
Auslastung liegt etwa bei 60 % der ursprünglichen Belegung vor der Pandemie.
Der elektive endoprothetische Bereich ist hier besonders betroffen.
Der Standort Groß-Umstadt war
als Notfallstandort hiervon weniger betroffen. Im Bereich der Endoprothetik und
Wirbelsäulenoperationen wurden lediglich 15 Operationen in dieser Zeit
verschoben. Ebenso fand auch an diesem Standort in dieser Zeit keine
Indikationssprechstunde statt. Hiervon waren etwa 5 Patienten/Woche betroffen.
In dieser Zeit haben auch die
HNO-Belegärzte keine elektiven operativen Eingriffe durchgeführt. Erste
Operationen wurden im Juli d. J. wieder durchgeführt. Die HNO-Ärzte haben etwa
alle zwei Wochen 4 bis 6 Patienten operiert, so dass etwa 35 Operationen
verschoben werden mussten.
Im Bereich der plastischen
Chirurgie wurden 50 ästhetische Behandlungen abgesagt.
Der Standort Groß-Umstadt ist
von elektiven Eingriffen als Notfallstandort weniger betroffen, wobei in dieser
Zeit auch insgesamt weniger Patienten ins Krankenhaus stationär aufgenommen
wurden. Für den Zeitraum Januar bis Juli 2020 wurden gegenüber dem
Vorjahresvergleichszeitraum rund 900 Fälle weniger stationär aufgenommen. Die
beiden Tageskliniken Geriatrie und Zentrum für Seelische Gesundheit waren in
dieser Zeit komplett geschlossen. Die psychiatrische Institutsambulanz (PIA)
lief bei unveränderter Fallzahl weiter.
Weiterhin wurde an beiden
Standorten ambulante Physiotherapie in der Zeit vom 16. März 2020 bis 4. Mai
2020 abgesagt. Dies betrifft 40 bis 55 Patienten/Woche.
Weiterhin wurde an beiden
Standorten ambulante Physiotherapie in der Zeit vom 16. März 2020 bis 4. Mai
2020 abgesagt. Dies betrifft 40 bis 55 Patienten/Woche.
- Wie hoch ist der „Stau“ an verschobenen planbaren Eingriffen, und wie lange wird es schätzungsweise dauern, bis alle aufgeschobenen Eingriffe erfolgt sein werden?
Einen Stau an verschobenen
planbaren Eingriffe in dem Sinne gibt es an den Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg
nicht, da die Auslastung auch derzeit noch nicht auf dem Niveau vor der
Covid-19-Pandemie liegt. Ob und wann das Fallzahlniveau vor der Corona-Pandemie
wieder erreicht wird, kann derzeit nicht beantwortet werden.
- Wie viele Menschen mit akuten Herzkreislaufproblemen haben sich seit März 2020 in die Notaufnahmen der Kreiskliniken begeben?
- Wie viele Menschen mit akuten Herzkreislaufproblemen haben sich im Vergleichszeitraum der letzten fünf Jahre in die Notaufnahmen der Kreiskliniken begeben?
Antwort zu Frage 10 und 11
Insgesamt haben sich in dem
Zeitraum von März 2020 bis Juli 2020 1.127 Patienten zur stationären Aufnahme
mit Herzkreislaufprobleme ins Krankenhaus gegeben. Im Durchschnitt der Jahre
2016 bis 2019 waren es für den gleichen Zeitraum 1.285 Patienten.
Mögliche denkbare Gründe für
den Rückgang ist ein Absinken des Stresslevels durch Homeoffice sowie
Kurzarbeit und die Reduzierung von Herzinfarkten durch extreme körperliche
Belastung beim Sport, die während der Lockdown-Phase nicht erfolgte. Es weist
auch darauf hin, dass betroffene Patienten in der Phase des Lockdowns den
Rettungsdienst seltener alarmiert haben, trotz Behandlungsbedarf und möglicher
gravierenden Folgen. Gründe für dieses Verhalten und dem Ausmaß möglicher
Folgeerkrankungen kann aktuell keine Aussage getroffen werden.
- Wie viele Menschen mit akutem Schlaganfall oder Schlaganfallsymptomen haben sich seit März 2020 in die Notaufnahmen der Kreiskliniken begeben?
- Wie viele Menschen mit akutem Schlaganfall oder Schlaganfallsymptomen haben sich im Vergleichszeitraum der letzten fünf Jahre in die Notaufnahmen der Kreiskliniken begeben?
Antwort zu Frage 12 und 13
In dem Zeitraum von März 2020
bis Juli 2020 wurden insgesamt 64 Patienten mit einem akutem Schlaganfall oder
Schlaganfallsymptome behandelt. Im Vergleichszeitraum der letzten 5 Jahre waren
es im Durchschnitt 104 Patienten.
Hier scheint sich ein
ähnliches Bild, wie bei den Herzinfarkten abzuzeichnen.
- Wie viele Krebsbehandlungen wurden seit März 2020 aufgrund der Fünften Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus an den Kreiskliniken unterbrochen bzw. verschoben? Bitte aufschlüsseln nach Krebsart und Therapiemaßnahme.
Der Schwerpunkt der
Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg liegt nicht im Bereich der onkologischen
Behandlung. Bei den Patienten wo ein onkologischer Eingriff oder eine
begleitende Chemotherapie angezeigt war, wurde dies unter Berücksichtigung der
medizinischen Notwendigkeit durchgeführt.
- Welche Krebsfrüherkennungs- bzw. Abklärungsmaßnahmen wurden seit März 2020 aufgrund der Fünften Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus an den Kreiskliniken ausgesetzt?
Krebsfrüherkennungsmaßnahmen finden in der Regel im Krankenhaus nicht
statt. Dies erfolgt im niedergelassenen Bereich. Lediglich Selbstzahler kommen
vereinzelt in die Privatsprechstunde der jeweiligen Chefärzte. Es handelt sich
hierbei um Einzelfälle. Wenn die Koloskopie als ambulanter Eingriff im Sinne
des § 115 b SGB V einbezogen wird, waren diese elektiven Eingriffe als
Abklärungsmaßnahme entsprechend der Verordnung ausgesetzt. Es wurden 125
endoskopische Untersuchungen (Koloskopie und Gastroskopie) in diesem Zeitraum
verschoben
- Wie viele Patienten und Patientinnen waren durch die Aussetzungen aus Frage 15 betroffen?
Keine
- Gibt es Erkenntnisse, wie viele Menschen im Landkreis Darmstadt- Dieburg aufgrund der Fünften Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus und der damit verbundenen Unterbrechung/Aufschiebung ihrer Behandlung verstorben sind?
- Wie viele Menschen sind im Landkreis Darmstadt-Dieburg seit März 2020 an akuten Herzkreislaufproblemen bzw. Schlaganfällen gestorben?
- Wie viele Menschen sind im Landkreis Darmstadt-Dieburg im Vergleichszeitraum der letzten fünf Jahre an akuten Herzkreislaufproblemen bzw. Schlaganfällen gestorben? Bitte nach Jahren aufschlüsseln.
Antwort zu Frage 17, 18 und 19
Eine Aussage kann hierzu
aktuell nicht getroffen werden. Zahlen zu dieser Fragestellung werden
frühestens im nächsten Jahr vorliegen. Wir konnten keine Aufstellung für die
Vergangenheit auf Kreisebene beim statistischen Landesamt in Wiesbaden
finden.