Anfrage der Fraktion der AfD:
1. Wie viele lernbehinderte Schüler werden zurzeit im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Förderschulen unterrichtet, wie viele in Regelschulen?
Laut Landesschulstatistik besuchen im Schuljahr 2017/18 insgesamt
770 Schülerinnen und Schüler Förderschulen in Trägerschaft des Landkreises
Darmstadt-Dieburg. Weitere 21 Schülerinnen und Schüler besuchen den
Förderschwerpunkt Lernen der Dr.-Kurt-Schumacher-Schule in Reinheim.
526 Schülerinnen und Schüler werden inklusiv an Regelschulen
unterrichtet.
2. Hat der Landkreis Darmstadt-Dieburg vor, Förderschulen zu schließen bzw. Klassen und Personal zu reduzieren und die Schüler stattdessen in Regelschulen unterzubringen? Wenn ja, in welchem Umfang?
Die Frage 2 kann so nicht beantwortet werden, da die Eltern über ihr
Wahlrecht entscheiden, ob ihr Kind inklusiv oder an einer Förderschule
unterrichtet wird, Weder der der Landkreis noch das Staatliche Schulamt haben
hier Steuerungsmöglichkeiten.
3. Wie hoch ist der Personalbedarf (Schüler pro Lehrkraft) für lernbehinderte Schüler, wenn sie in Förderschulen unterrichtet werden, und wie hoch ist er, wenn sie in Regelschulen unterrichtet werden?
Nach einer
Kultusministerkonferenz-Vereinbarung sprechen wir bundesweit von Schülerinnen
und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen; wenn diese Schülerinnen und
Schüler eine Lernhilfeschule besuchen, so liegt der Klassenteiler bei 16
Schülerinnen und Schülern. d. h., dass in der Grundstufe ca. 0,9
Lehrerstellen benötigt werden, in der Hauptstufe ca. 1,3 Lehrerstellen, da die
Stundentafel mehr Stunden ausweist. Die Zuweisung für den inklusiven Unterricht
erfolgt systemisch nach Schülerzahlen der allgemeinen Schule und nicht
schülerbezogen.
4. Welche positiven und negativen Erfahrungen wurden im Landkreis Darmstadt-Dieburg mit der Integration von lernbehinderten Schülern in Regelschulen gemacht? Welche Vorteile und Nachteile ergeben sich daraus gegenüber der Betreuung in Förderschulen?
Lernhilfekinder gibt es weltweit nur in der Bundesrepublik. Das
bedeutet, dass in der Regel Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt
Lernen die allgemeine Schule besuchen. In der Praxis zeigt sich, dass „normale“
Lernhilfekinder gut in der allgemeinen Schule gefördert werden können, die
Lernhilfeschule häufig von mehrfach- beeinträchtigten Schülerinnen und Schülern
besucht werden; hierbei gibt es eine starke Zunahmen von psychisch- kranken
Schülerinnen und Schülern.