Beschluss: Kenntnis genommen

Anfrage der Fraktion der CDU:

 

1.        Wie ist der Sachstand der kommunalen Klimaschutzteilkonzepte?


Der Landkreis Darmstadt-Dieburg betrachtet die Erarbeitung einer konzeptionellen Basis als wichtige Säule für die zukünftige Ausrichtung einer effizienten, sinnvollen, gerechten und wirtschaftlichen Energieversorgung. Für die Vorbereitung von Entscheidungsprozessen in den zuständigen politischen Gremien sollen über Klimaschutzkonzepte die notwendige Datenbasis sowie erste Maßnahmenvorschläge und Handlungsoptionen analysiert werden. Aus diesem Grund hat der Landkreis Darmstadt-Dieburg in Abstimmung und auf Wunsch seiner 23 Mitgliedskommunen ursprünglich vier Klimaschutzteilkonzepte beantragt. Im Jahr 2014 wurde zusätzlich der Antrag auf ein Integriertes Klimaschutzkonzept gestellt.

Der Sachstand stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:

Klimaangepasste Region Darmstadt-Dieburg
Das KSTK wurde zum 31.03.2011 beantragt, am 08.11.2011 bewilligt und zum Juni 2013 abgeschlossen. Die Kosten betrugen insgesamt 99.841 Euro, davon wurden 70% als Förderung bewilligt, so dass der Bund 69.889 Euro und der Landkreis 29.950 Euro übernahmen. Beteiligt waren alle 23 Kreiskommunen.

Elektromobilität im Landkreis Darmstadt-Dieburg                                               
Das KSTK wurde zum 30.03.2012 beantragt. Am 28.10.2013 kündigte der Fördermittelgeber an, die Förderung abzulehnen, da die Fokussierung auf die Elektromobilität nicht mit den Richtlinien vereinbar wäre und empfahl, den Antrag zurückzuziehen. Bei einer Bewilligung wären alle 23 Kommunen betrachtet worden.

Integrierte Wärmenutzung in den Kommunen Münster und Groß-Umstadt des Landkreises Darmstadt-Dieburg
Das KSTK wurde zum 30.03.2012 beantragt und am 22.08.2014 bewilligt. Die Arbeiten wurden im Januar 2015 begonnen. Die Begrenzung der förderfähigen Bruttokosten auf 40.000 Euro durch den Fördermittelgeber erlaubte keine – wie ursprünglich geplant – Betrachtung aller 23 Kreiskommunen. Per Email vom 08.10.2013 wurden alle Kommunen aufgefordert, sich bei Interesse als Modellkommune für dieses Klimaschutzteilkonzept zu melden. Daraufhin äußerten sechs Kommunen (Groß-Umstadt, Münster, Weiterstadt, Ober-Ramstadt, Pfungstadt, Seeheim-Jugenheim und Groß-Zimmern) schriftlich Interesse. 
Nach Empfehlung des Projektpartners Infrastruktur und Umwelt wurde die Kommune Groß-Umstadt „gesetzt“, da der enge Kostenrahmen eine Kommune voraussetzt, in welcher die Datenlage bereits umfassend vorliegt. In Groß-Umstadt ist dies aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept der Fall. Die „Vergleichskommune“ sollte sich möglichst unterscheiden, um Erkenntnisse aus unterschiedlichen Rahmenbedingungen ziehen zu können. Münster hat vergleichsweise wenige Ortsteile, viel kommunalen Wohnungsbau sowie eine andere Wohn – und Gewerbestruktur als Groß-Umstadt. Gemeinsam sind das starke Engagement der kommunalen Gremien und der Verwaltungen im Thema Energie, insbesondere auch der Bürgermeister Ruppert und Blank (bis Oktober 2014) bzw. Frank. Die Ergebnisse aus der Betrachtung der Modellkommunen sollen generalisiert z.B. als Prüfschema für die Untersuchung der Wirtschaftlichkeit von Nahwärmenetzen allen 23 Mitgliedskommunen zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten betragen insgesamt 39.954,25 Euro, davon wurden 70 % als Förderung bewilligt, so dass der Bund 27.968,00 Euro übernimmt. Der Eigenanteil von 11.986,25 Euro teilt sich auf: So übernehmen Münster und Groß-Umstadt jeweils 3000 Euro und der Landkreis Darmstadt-Dieburg 5986,25 Euro.

Klimaschutzteilkonzept zur Untersuchung der vorhandenen Potenziale und der wirtschaftlichen Nutzung von Erneuerbare-Energien-Potenzialen im Landkreis Darmstadt-Dieburg und seinen 23 Kommunen („Klärle-Online-Tool“)
Das KSTK wurde beantragt zum 30.03.2012 und am 01.09.2014 bewilligt, beauftragt soll es im Mai 2015 werden. Die Kosten betragen insgesamt 64.706,00 €, davon wurden 70 % als Förderung bewilligt, so dass der Bund 45.294,00 Euro und der Landkreis 19.412,00 Euro übernehmen. Es sollen alle 23 Kommunen betrachtet werden, vorausgesetzt die Zustimmung der kommunalen Gremien liegt dafür vor.

Integriertes Klimaschutzkonzept im Landkreis Darmstadt-Dieburg
Das Integrierte Klimaschutzkonzept wurde zum 30.04.2014 beantragt, da sich abzeichnete, dass die Klimaschutzteilkonzepte wichtige Ansatzpunkte in einzelnen Themenschwerpunkten liefern, der konzeptionelle Überbau und eine ganzheitliche Analyse des Landkreises und seiner Mitgliedskommunen sinnvollerweise aber nur im Rahmen eines IKSK erarbeitet werden können. Der Antrag wurde am 23.04.2015 bewilligt, die Beauftragung muss innerhalb der nächsten neun Monate erfolgen.
Die Kosten betragen 139.825 Euro, davon wurden 85% als Förderung bewilligt, so dass der Bund 118.851,25 Euro und der Landkreis 20.973,75 Euro übernehmen. Gewünscht ist eine Betrachtung aller kreisangehörigen Kommunen abzüglich Groß-Umstadt, Griesheim und Dieburg, welche eigenständig ein IKSK erarbeitet haben. Deren Ergebnisse sollen in die Gesamtbetrachtung mit einfließen. Voraussetzung einer Beteiligung der 20 verbliebenen Kreiskommunen ist die Zustimmung der kommunalen Gremien. Von Seiten des Landkreises ist dies sehr erwünscht.  

2.        Wurden bereits Städte/Gemeinden als Modellkommunen ausgewählt?
siehe oben

3.        Wenn ja, welche Kommunen wurden ausgewählt, und welche Auswahlkriterien wurden zu Grunde gelegt?
Siehe oben