Sitzung: 28.04.2015 Verbandsversammlung
Beschluss: Kenntnis genommen
1. Insolvenzantrag
Fa. Werner
Im Dezember 2014 hat die Fa. Werner aufgrund
des bestehenden Personalmangels beim RP Darmstadt die dauerhafte Entbindung vom
Betrieb der Linienbündel LDD Darmstadt-Dieburg (Linien 672, 673, 674, 679, 682
und 684) und Flughafen Süd (Linien 751 und 752) beantragt. Die DADINA, die
Stadt Darmstadt und die beteiligten Landkreiskommunen haben hierzu gegenüber
dem RP Darmstadt eine mit dem RMV abgestimmte Stellungnahme abgegeben, in der
eine Entbindung abgelehnt wird. Das Linienbündel LDD Darmstadt-Dieburg wurde
bereits ausgeschrieben und ab Dezember 2015 soll der neue Betreiber Busverkehr
Hessen fahren. Das Linienbündel Flughafen Süd soll zum Dezember 2016
ausgeschrieben werden.
Inzwischen hat die Fa. Werner einen
Insolvenzantrag gestellt. Der RMV verhandelt zurzeit mit dem Insolvenzverwalter
über die Weiterführung der Verkehre. Die Auswirkungen für das Verkehrsangebot
auf die Fahrgäste sollen möglichst gering gehalten werden.
2. Fahrplankonzept
Pfungstadt
Nach den Beschlüssen der Gremien der Stadt
Pfungstadt, die sich kritisch mit dem Vorschlag der DADINA auseinander gesetzt
und eigene Vorschläge entwickelt hatten, haben weitere Gespräche mit der Stadt
Pfungstadt und den dortigen Fraktionen stattgefunden. Es wurde von der
Geschäftsstelle dargelegt, dass die Vorstellungen der Pfungstädter Gremien
nicht wirtschaftlich umsetzbar sind. Es wurden daraufhin Anpassungen beim
Konzept der DADINA vorgenommen, die Basis (Führung der Linie K 60 durch
Pfungstadt nach Eberstadt) wurde aber beibehalten.
Abschließend wurde dann ein Konsens über das
veränderte DADINA-Konzept erzielt. Hierbei erwartet die Stadt Pfungstadt vom
neuen Konzept auch eine deutliche Einsparung bei ihren heutigen
Mehrbestellungen. Es wurde vereinbart, dass die Geschäftsstelle die Fahrpläne
und die Kosten genauer ausarbeitet. Bis zu den Sommerferien sollen dann
Gremienbeschlüsse in der DADINA und der Stadt Pfungstadt erfolgen, die
Umsetzung ist zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2015 vorgesehen.
3. Hörtourlinien
Seit 2011 bieten die Stadt Darmstadt, HEAG
mobilo und DADINA Hörtouren auf Strecken der Darmstädter Straßenbahnen an, die
als App heruntergeladen werden können oder direkt als Hörbeitrag nach
Telefonanruf bereit stehen. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen. So wurde
die Hörtour Linie 3 (Darmstädter Innenstadt) seit der Einführung 2011 täglich
durchschnittlich zwanzig Mal abgerufen, was sich beispielsweise in 2014 auf
insgesamt 6.553 Abrufe summiert.
Die Hörtour Linie 8 (Arheilgen – Alsbach),
die auf Anregung der DADINA 2012 eingerichtet wurde, weist ähnliche Abrufzahlen
auf. Dies gilt auch für die Wissenschaftslinie 4 (Darmstadt-Kranichstein –
Griesheim), die seit 2014 angeboten wird. Die englische Version wurde immerhin
einmal pro Tag angefordert. Als nächstes Projekt ist eine Hörtour mit der
Buslinie F als Kulturlinie geplant.
4. Finanzierung
RMV
Bezüglich der Höhe der
Regionalisierungsmittel für das Jahr 2015 und darüber hinaus gibt es noch keine
Klarheit. Die Bundesländer hatten eine deutliche Erhöhung der Mittel von € 7,3
Mrd. auf € 8,5 Mrd. plus Dynamisierung gefordert und sich auf einen gemeinsamen
Verteilungsschlüssel geeignet. Der Bund bietet für 2015 lediglich eine
Dynamisierung von 1,5% an, dies wurde auch vom Bundestag so beschlossen. Die
Bundesländer haben nun einstimmig entschieden, dass sie den
Vermittlungsausschuss anrufen.
Am 20.02.2015 hat der Aufsichtsrat des RMV
getagt. Hierbei war man sich einig, noch mehr politischen Druck auf den Bund
auszuüben. Außerdem wurde festgelegt, keine
Abbestellungen im SPNV für das Jahr 2016 zu tätigen. Allerdings wurden
notwendige Mehrbestellungen für 2016 erstmal zurückgestellt. Es verbleibt beim
RMV ein finanzielles Risiko für das Jahr 2016.
5. Fahrplanwechsel
Dezember 2014
Zum Fahrplanwechsel am 14.12.2014 wurde u.
a. das neue Fahrplankonzept für das Linienbündel Bergstraße (Linien K 50, K 51
und K 52) und die neue Linie G im Norden Darmstadts eingeführt. Insgesamt haben
die neuen Angebote gut funktioniert.
Zum Linienbündel Bergstraße gab es
Anregungen und Beschwerden v. a. aus dem Bereich des Schülerverkehrs. Hierbei
ging es u. a. um die Kapazitäten (Ober-Beerbach), um passende Verbindungen zu
den Schulzeiten (z. B. Gutenbergschule in Eberstadt) sowie um die Anschlüsse
(z. B. Hähnlein – Schuldorf). Außerdem konnten bei einigen Fahrten die
Fahrtzeiten nicht gehalten werden, sodass es zu Verspätungen kam. In Abstimmung
mit der HEAG mobiBus wurden deshalb die Fahrpläne zum 16.2.2015 angepasst.
Damit wurden die angesprochenen Probleme weitgehend beseitigt.
Bei der Linie G gab es zu Beginn Unklarheiten
bei einigen Fahrgästen. Dies wurde inzwischen geklärt. Die Linie G dient v. a.
dazu, das Werksgelände der GSI an den öffentlichen Linienverkehr
anzuschließen.
Weiterhin gab es zum 16.02.2015 kleinere
Fahrplananpassungen auf den Linien K 56, K 58 und 5513.
6. Gutachten
Ostkorridor
Die beiden Gutachten zum „Sammelbussystem“
und zur Prüfung der „Kombi-Lösung“ werden von den Büros ZIV bzw. VKT bearbeitet.
Zwischenergebnisse sollen am 28.4.2015 in
einer Sitzung mit dem Vorstand, Vertretern der Verbandsversammlung und des SGB
sowie dem Vorsitzenden des Fahrgastbeirates von den beauftragten Büros
vorgestellt werden.
7. Genehmigungen
des RP Darmstadt
Die Höhe der Kassenkredite für den Nachtragswirtschaftsplan 2014 und den
Wirtschaftsplan 2015 wurden zwischenzeitlich vom RP Darmstadt genehmigt.
8.
Sperrung S-Bahntunnel in Frankfurt
Durch den Einbau eines neuen elektronischen Stellwerks in der
Tunnelstammstrecke der S-Bahn in Frankfurt wird es in den Sommerferien 2015,
den Oster- und Sommerferien 2016 sowie in den Sommerferien 2017 zu einer
Vollsperrung der Tunnelstrecke kommen. Die S-Bahnen aus Darmstadt werden dann
nur bis Frankfurt Süd geführt. Dort bestehen Umstiegsmöglichkeiten in die
Frankfurter Innenstadt und zum Frankfurter Hauptbahnhof. Es wird eine
Pendellinie der S-Bahn von Offenbach über Frankfurt Süd zum Frankfurter
Hauptbahnhof eingerichtet. RMV und DB AG sehen zu der Baumaßnahme umfangreiche
Kundenkommunikationsmaßnahmen vor.