Sitzung: 28.04.2015 Verbandsversammlung
Beschluss: Kenntnis genommen
1.
Anfrage der CDU-Fraktion vom 22.01.2015 zur
Buslinie H
Die CDU-Fraktion der Verbandsversammlung hat o. g. Anfrage zur Buslinie
H gestellt. Dazu nimmt der Vorstand in Abstimmung mit der Stadt Darmstadt und
der HEAG mobiBus wie folgt Stellung:
Frage 1: Auf welchen
Linienabschnitten kommt es zu Kapazitätsengpässen?
Die meisten Fahrgäste hat die Linie H morgens vor
Schulbeginn zwischen 7.00 Uhr und 8.00 Uhr auf dem Streckenabschnitt zwischen
den Haltestellen "Am Kaiserschlag" und "Südbahnhof". Der in
der Regel zum Einsatz kommende Fahrzeugtyp „CapaCity“ hat ein Fassungsvermögen
für fast 200 Fahrgäste und ist in diesem Abschnitt zwar gut besetzt, jedoch nie
überfüllt. Sofern bspw. reparaturbedingt ein normaler Gelenkbus mit einer
geringeren Fahrgastkapazität zum Einsatz kommt, kann es vereinzelt zu
Kapazitätsengpässen kommen. Dies ist aber die Ausnahme. Viele dieser Fahrgäste
sind Schüler, die am Südbahnhof aussteigen, um mit der Linie R zur
Lichtenbergschule weiter zu fahren oder an den Haltestellen
"Haardtring" bzw. "Fliederberg" auszusteigen, um zur
Wilhelm-Leuschner Schule zu kommen.
Frage 2: Welche Fahrten (Anfangs- und Endhaltestelle mit
Fahrplanzeiten angeben) sind betroffen?
Die Fahrt um 7:14 Uhr ab Haltestelle „Am Kaiserschlag“ bis
7:16 Uhr „Südbahnhof“ hat die meisten Fahrgäste, dies sind hauptsächlich
Schüler.
Frage 3: Ist jederzeit die Mitnahme aller an den
Bushaltestellen wartenden Fahrgäste mit den Fahrten gewährleistet, auf die die
Fahrgäste warten – also ohne die Fahrgäste auf nachfolgende Fahrten verweisen
zu müssen?
Es liegen keine Meldungen vor, wonach an den Haltestellen Fahrgäste
zurück gelassen wurden, auch nicht, wenn normale Gelenkbusse eingesetzt waren.
Frage 4: Welche Maßnahmen hat der Vorstand ergriffen, um eine Mitnahme
nach Punkt 3 zu gewährleisten, wann wurden mit dem beauftragten Busunternehmen
hierzu Gespräche geführt mit welchem Ergebnis?
Da keine zurückgebliebenen Fahrgäste gemeldet wurden, wurden keine
Maßnahmen ergriffen. Die Situation der morgendlichen Fahrt wurde mit DADINA,
Stadt Darmstadt und dem Verkehrsunternehmen mit dem Ergebnis diskutiert, dass
mit dem regelmäßig eingesetzten Großraumbus auf dieser Linie das
Kapazitätsangebot ausreicht und keine zusätzlichen Fahrten eingesetzt werden,
da dies verkehrlich wegen der überlasteten Knotenpunkte Rheinstraße / Berliner
Allee / Goebelstraße und Luisenplatz nicht möglich ist und der Einsatz von
zusätzlichen Fahrzeugen finanziell für die Stadt Darmstadt nicht darstellbar
ist.
Frage 5: Welchen Platz nimmt die Linie H in der vom HEAG-Mobibus
Geschäftsführer Matthias Kalbfuss im Darmstädter Tagblatt vom 08.01.2015
angekündigten „Serviceoffensive“ ein?
Bei der im Tagblatt vom 8. Januar 2015 angesprochenen Serviceoffensive
geht es um die Reaktion auf die Ergebnisse des jährlichen Kundenbarometers. Bei
HEAG mobilo sind die Probleme der zeitweise außerordentlich hohen Auslastung
der Linie H bekannt. Sie waren, wie bereits zu Frage 4 erläutert, in der
Vergangenheit mehrfach Gegenstand von Überlegungen mit dem Ziel, die Situation
zu verbessern. Die Anschaffung von
Großraumbussen führte eine spürbare Entlastung - natürlich bei höheren Kosten -
herbei.
Frage 6: Welche Planungen bestehen, um die Nutzung des ÖPNV attraktiver
zu machen, z.B. durch eine in der Presse erwähnte Straßenbahnlinie?
Die Stadt Darmstadt trifft derzeit Vorbereitungen für die Vergabe einer
Machbarkeitsstudie zur ÖPNV-Erschließung der Konversionsflächen-West und der
Heimstättensiedlung.
2.
Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen vom 11.12.2014 zur „Ausschreibung Linie 75 – Antrag der CDU-Fraktion“
Zu o. g. Änderungsantrag nimmt der Vorstand wie folgt Stellung:
Punkt (1):
Die DADINA hat hierzu den RMV angesprochen, da die benachbarten
Aufgabenträger nicht garantieren können, dass Verbesserungen des
Bedienkonzeptes für die DADINA kostenneutral umgesetzt werden.
Der RMV hat wie folgt Stellung genommen:
„Der RMV hat in Abstimmung mit den benachbarten Aufgabenträgern für
Bayern und Rheinland-Pfalz für die Ausschreibung des Teilnetzes Südhessen-Untermain
ein nachfrageorientiertes Leistungsangebot auf Grundlage der Standards des RNVP
entwickelt. Das Ausschreibungskonzept stellt einen angestrebten Planungsstand
dar, der im Rahmen der Bestellungen zum Netzfahrplan in gewissem Rahmen
angepasst werden kann.
Generell ist ein Konzept auf Grundlage des Status Quo vorgesehen mit
erhöhter Fahrzeugkapazität und einzelnen Verbesserungen der Anschlüsse in den
Knotenbahnhöfen. Bestehende Angebotslücken im Spätverkehr und am Wochenende
sollen geschlossen werden. Aufgrund der großen Nachfrage in der HVZ ist eine
Erweiterung des 30-Minuten-Takts vorgesehen. Ein gewünschter, durchgehender
30-Minuten-Takt ist nachfrageseitig nicht erforderlich, wird jedoch durch das
Ausschreibungskonzept nicht verhindert und könnte nachträglich eingerichtet
werden, sofern eine partnerschaftliche Finanzierung gesichert wäre.
Aufgrund der fehlenden Planungssicherheit (z.B. Entwicklung der
Regionalisierungsmittel und Infrastruktur-/Energiekosten) kann derzeit nicht
mit Bestimmtheit gesagt werden, ob und in welchem Maße die vorgesehenen
Erweiterungen realisiert werden können.“
Punkt (2):
Hierzu hat ein gemeinsames Gespräch mit der Stadt Babenhausen und dem
RMV stattgefunden. Es besteht weiterhin ein Interesse sowohl der DADINA, als
auch der Stadt Babenhausen an der Einrichtung des Haltepunktes Sickenhofen.
Bevor Nutzen und Kosten genauer betrachtet werden können, sind zuerst die
eisenbahntechnischen Voraussetzungen zu klären, inwieweit die für einen neuen
Haltepunkt benötigte Haltezeit auf der Strecke zur Verfügung steht. Diese
Prüfung wird der RMV nochmal mit der DB Netz AG durchführen, siehe hierzu auch
Punkt (3).
Punkt (3):
Hierzu hat der RMV wie folgt Stellung genommen:
„Aufgrund der tangentialen Funktion der Linie 75 ist diese in den
Knotenbahnhöfen an zahlreichen Anschlüssen angebunden, die ein starres
Fahrplangefüge bilden und wenige zeitliche Puffer enthalten. Viele der
Anschlüsse bestehen nur mit der Mindestübergangszeit und können bei
Verspätungen nicht gehalten werden (z.B. Darmstadt Hbf, Babenhausen,
Aschaffenburg Hbf). Die Einrichtung eines zusätzlichen Haltes in Sickenhofen
könnte mit der gegebenen Infrastruktur und den vorhandenen lokbespannten
Fahrzeugen nur unter der nicht-vertretbaren Aufgabe mehrerer Anschlussbeziehungen
erfolgen.
Im Rahmen der Ausschreibung sollen über den Einsatz neuer Fahrzeuge
Zeitgewinne realisiert werden, die vom RMV in erster Linie zur Verbesserung der
Pünktlichkeitssituation sowie zur besseren Sicherstellung der
Anschlussbeziehungen vorgesehen sind. Es bestehen Planungen im Rahmen des
ESTW-Ausbaus in Messel die Strecke abschnittsweise zu beschleunigen, dadurch
kann die Pünktlichkeit sowie die Übergangszeit zu den Anschlusszügen weiter
verbessert werden. Schätzungsweise wird der dichte Haltestellenabstand zu den
benachbarten Bahnhöfen beim zusätzlichen Halt in Sickenhofen nicht ausreichen,
um die volle Höchstgeschwindigkeit auszufahren. Hierdurch würden die
Bestrebungen zur Verbesserung durch eine Beschleunigung der Strecke gehemmt
werden. Ebenso könnte das bestehende Fahrplangefüge mit einem Anschluss in
Babenhausen zur Odenwaldbahn nur beibehalten werden, wenn dauerhaft auf die
Realisierung des geplanten Haltepunktes in Groß-Umstadt Nord verzichtet würde.
Eine genauere Aussage würde eine eisenbahnbetriebswissenschaftliche
Untersuchung unter Einbeziehung der DB Netz erfordern.“
3.
Anfrage der CDU-Fraktion zur „Zukunft der
Odenwaldbahn“ vom 20.02.2015
Die CDU-Fraktion der
Verbandsversammlung hat beiliegende Anfrage zur „Zukunft der Odenwaldbahn“ gestellt.
Hierzu nimmt die Geschäftsstelle wie folgt Stellung:
Zu 1., 2. und 3.:
Eine Kommunale Arbeitsgemeinschaft Schienenverkehr Hessen Südost (KAG)
gibt es schon seit längerer Zeit nicht mehr. Allerdings kooperieren der
Odenwaldkreis, der Kreis Offenbach, der Landkreis Darmstadt-Dieburg sowie die
Städte Darmstadt und Hanau beim Betrieb und bei der Entwicklung der
Odenwaldbahn. Sie haben sich deshalb gemeinsam beim RMV dafür eingesetzt, die
Zukunftsperspektiven der Odenwaldbahn über die von Dezember 2015 bis Dezember
2027 laufende Ausschreibungsperiode hinaus zu betrachten. Hierbei kann es –
neben den notwendigen Nachfrageabschätzungen - auch um „große“ Lösungen wie
Elektrifizierung, Zweigleisigkeit, Verlängerung der Bahnsteige oder neue
Fahrzeuge gehen. Der RMV hat zugesagt, dies in einem Gutachten zu untersuchen.
Erste Zwischenergebnisse sollen demnächst zuerst auf der Fachebene vorgestellt
werden. Sobald Ergebnisse veröffentlicht werden können, wird die
Verbandsversammlung unterrichtet.
Zu 4.:
Zurzeit wird das Gutachten des Büros VKT zur Bewertung der „Kombi-Lösung“ bearbeitet. Hierzu stimmt sich die DADINA in Bezug auf die dort vorgeschlagenen Veränderungen auf der Odenwaldbahn auch mit dem RMV und der OREG ab.