Anfrage der Fraktion der FDP:
1. Wann hatte der Kreisausschuss seit dem Parlamentsbeschluss vom 17.03.2007 und der
Diskussionsveranstaltung mit Herrn Dr. Mehdorn vom 20.06.2007 weitere
Informationskontakte zur Deutsche Bahn AG die ICE-Neubaustrecke Rhein/Main-
Rhein/Neckar betreffend?
Wie bereits mit Beantwortung der
FDP-Anfrage 2737-2009/DaDi vom 9.4.2009 geschildert, fanden mehrere Gespräche,
teils im Rahmen von Projektbeiratssitzungen, statt. Letztmals tagte der
Projektbeirat am 29. November 2010. Die für Frühjahr und Herbst 2011 vorgesehenen
Termine wurden von der Deutschen Bahn AG mit Blick auf die noch laufenden
Planungen abgesagt. Noch im Frühjahr
2013 sollen jedoch die neuen Planungen vorgestellt werden.
2. Welche Ergebnisse wurden daraus gewonnen?
Es liegen keine
Ergebnisse vor, da die Planungen noch andauern.
3. Welche Erkenntnisse hat der KA darüber, wie die DB AG bezw. das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Städteplanung (BMVBS) das Projekt ICE-Trasse Frankfurt-Mannheim z.Zt. beurteilen?
Die Planungen der
Deutschen Bahn AG dauern noch an.
4. Wie ist der aktuelle Genehmigungsstand der ICE-Neubau –Trasse?
Das
Planfeststellungsverfahren für den 2. Bauabschnitt (nördliche Kreisgrenze
Darmstadt-Dieburg bis südliche Kreisgrenze Bergstraße) wurde nicht eingeleitet.
5. Ist dem KA das vom Kreistag Bergstraße beschlossene und bereits im Mai 2012 von
Landrat Wilkes vorgelegte Konzeptpapier bekannt, das vom BMVS zur Einbeziehung in die z.Zt. laufende eisenbahn-betriebswirtschaftliche Studie weitergeleitet wurde, mit der ein neues Gesamtkonzept für den Eisenbahnkorridor Köln-Rhein/Main - Rhein/Neckar-
Karlsruhe erarbeitet werden soll?
Ja.
6. Wie beurteilt der KA den Vorschlag des Nachbarkreises und jetzt auch des DGB sowie der Eisenbahnergewerkschaft EVG (s. “DE“ v. 15.01.2013) statt einer ICE-Neubautrasse eine Güterverkehrs-Neubaustrecke zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Mannheim vorzusehen?
Eine Trennung von Fern- und Nahverkehrszügen
wird als sinnvoll erachtet. Im Gegenzug zur Position des Kreises Bergstraße,
die eine Streckenführung für Personenfernzüge (ICEs) über die Main-Neckar-Bahn
vorsieht, sollen aus Sicht des Landkreises Darmstadt-Dieburg auf dieser
Bestandsstrecke mehr Züge im ÖPNV verkehren. Eine Neubaustrecke sollte neben
Güterfernzügen auch Personenfernzüge aufnehmen können. Dies sichert einen
optimalen Lärmschutz, abseits von Wohnlagen und schafft Kapazitäten auf den
Bestandsstrecken für den ÖPNV.
7. Wie beurteilt der KA diese Vorschläge für den Schienengüterverkehr hinsichtlich einer
möglichen Trassenführung entlang der BAB 5 und der BAB 67?
Ziel ist es,
lärmintensive Schnell- und Güterzüge von den Ortslagen fern zu halten. Im
Rahmen des Bündelungsgebots bietet sich ein Strang für Güter- und
Personenfernzüge entlang der genannten Trasse (A5, A67) an. Diese Variante
wurde bereits im Rahmen eines Raumordnungsverfahrens als raumverträglich
eingestuft.
8. Wie beurteilt der KA den möglichen Wegfall der geplanten ICE-Trasse hinsichtlich der
Auswirkungen auf den ÖPNV (u.a. neue Kapazitäten auf der Riedbahn; Anbindung
Darmstadt-Dieburg an den Flughafen-Bahnhof Fraport sowie an die ICE-Knoten Mannheim-Heidelberg?
Ein Wegfall der
geplanten ICE-Neubaustrecke zu Gunsten einer reinen Güterverkehrstrasse wird
als unwahrscheinlich angesehen.
9. Ist der Landrat oder sind andere Mitglieder des KA an Gesprächen beteiligt, die zur
Problematik des Schienenkorridors Rhein/Main-Rhein/Neckar offenbar zwischen den
Landkreisen Starkenburgs und der Stadt Darmstadt geführt werden?
Ja.
10. Welchen Inhalt haben diese, welches Ergebnis ist beabsichtigt?
Dem Kreistag wird in
Kürze ein Positionspapier vorgelegt, das den Konsens der Region belegen soll.
11. Wann hat der ICE-Beirat zuletzt getagt und inwieweit ist dieser aktiv in Gespräche und
Planungen einbezogen?
Siehe 1.
12. Welche Aktivitäten unternimmt der KA, um eine möglichst weitgehend abgestimmte
südhessische Lösung im Einvernehmen mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft,
Verkehr und Landesentwicklung so rechtzeitig zustande zu bringen, dass Trassen-Neubau
im Korridor Rhein/Main-Rhein-Neckar und damit dessen Finanzierung durch Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan 2015 gesichert werden kann?
Derzeit finden
Abstimmungsgespräche statt, die in einem gemeinsamen Positionspapier münden
sollen. Hierbei steht der Kreisausschuss mit dem HMWVL, der IHK Darmstadt, der
Stadt Darmstadt sowie den südhessischen Landkreisen in Kontakt. Ziel ist es,
mit einer gemeinsamen Position Einfluss auf die Planungen von Bund und
Deutscher Bahn AG zu nehmen.