Anfrage der Fraktion der FDP:
1. Welche konkreten Konsequenzen für Planung und Politik zieht der Kreisausschuss aus den Daten des jetzt vorgelegten Berichts „Jugendhilfeplanung“?
Der vorgelegte Bericht „Junge Bevölkerung 2010“ wurde im Kreisausschuss
zur Kenntnis genommen.
2. Welche „zentralen Aussagen der demographischen Entwicklung“ im Landkreis Darmstadt-Dieburg sollen wann zu konkreten Ergebnissen führen, um die „Weiterentwicklung und Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche“ in unserem Landkreis voranzutreiben“?
Der durch die Jugendhilfeplanung vorgelegte Bericht „Junge Bevölkerung
2010“ ist die Fortschreibung bereits vorgelegter Berichte aus den Jahren 2000,
2002, 2004, 2005 und 2007, die in der Vergangenheit durch den Kreistag zur
Kenntnis genommen wurden.
Die Darstellung demografischer Strukturen und Entwicklung der jungen
Bevölkerung, sowie der Ausblick bis 2030
stellt das statistische Datenmaterial zur jungen Bevölkerung für das
Kreisgebiet und die Kommunen zusammen. Erklärtes Ziel der erstellten
Dokumentation ist es, Grundlagen für eine gezielte Sozial- und Jugendpolitik,
sowie eine qualifizierte Planung von sozialen Diensten und Einrichtungen im
Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe zu schaffen. Hierdurch sollen Bürgerinnen
und Bürger, Politikerinnen und Politiker der unterschiedlichen Kommunen für die
Herausforderungen des demografischen Wandels sensibilisiert werden, um die
Weiterentwicklungen Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kinder und
Jugendliche in unserem Landkreis voranzutreiben.
Die Auswirkungen, beispielsweise des Geburtenrückgangs, sind schon
jetzt im Hinblick auf die sozialen Sicherungssysteme und die Familienpolitik
zunehmend relevant. Die Jugendhilfe steht angesichts einer vermeintlich
quantitativ abnehmenden Zielgruppe beispielsweise vor der Herausforderung,
bewährte Standards der sozialpädagogischen Leistungserstellung, der
bedarfsgerechten Mittelallokation, sowie eine, dem pädagogischen Auftrag
angemessene, Ressourcensteuerung aufrecht zu erhalten.
Durch die dem Kreistag vorgelegten Handlungsempfehlungen zum Bericht
zur Sozialen Lage, werden mögliche Schwerpunktthemen genannt. In verschiedenen
Bereichen (z. B. Frühe Hilfen, Jugendberufshilfe, Netzwerkbildungen) wurden
durch den Landkreis und die Verwaltung des Jugendamtes bereits Initiativen
angestoßen. Der Kreisausschuss wird dem Kreistag zu gegebener Zeit sicherlich
auch Ergebnisse der Arbeit im „Beirat lokale Lern- und Bildungslandschaft
Darmstadt-Dieburg“ und zum Thema „Inklusion“ vorlegen.
Letztendlich bleibt es aber Aufgabe der Legislativen, also des
Kreistages, zentrale Aussagen zur demografischen Entwicklung selbst zu bewerten
und dann auch konkrete Maßnahmen und Projekte anzustoßen, die durch
Kreisausschuss und Verwaltung umzusetzen sind.
Durch den nun vorgelegten Bericht werden Politikerinnen und Politiker
dazu in die Lage versetzt Konsequenzen und Implikationen des gesellschaftlichen
Wandels für die Jugendhilfe zu erkennen, zu analysieren und in den notwendigen
Weiterentwicklungsprozess von Diensten, Einrichtungen und Angeboten
einzubringen.