Beschluss: Kenntnis genommen

Frau Erste Kreisbeigeordente Rosemarie Lück gibt den Bericht der Fachstelle für Menschen mit Behinderung in der Kreisagentur für Beschäftigung (KfB) zur Kenntnis.

 

Bereits im Jahre 2005 entschied sich der Landkreis in der Kreisagentur für Beschäftigung Menschen mit Behinderung in einer separaten Fachstelle zu beraten, zu betreuen und zu vermitteln. 

Während zu Beginn zwei Fallmanagerinnen - Andrea Plumpe als selbst betroffene Rollstuhlfahrerin für die Betreuung der Menschen mit Schwerbehinderung und Susanne Walther-Geiß für die Reha-Wiedereingliederung - ihre Arbeit aufnahmen, kamen im Laufe der Zeit für die Betreuung der Menschen mit Schwerbehinderung mit Nicole Lies und Monika Brandt noch zwei weitere Fallmanagerinnen hinzu. Insgesamt werden in der Fachstelle mittlerweile rund 500 Kundinnen und Kunden beraten und betreut.

Im Bereich der Beratung von Menschen mit Schwerbehinderung und solchen, die ihnen gleichgestellt sind, wird neben einem auf die Behinderung bezogenem Profiling eine nachhaltige Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt unter Zuhilfenahme gesetzlicher Fördermöglichkeiten angestrebt. Hierzu bedarf es einer ständigen Pflege des aufgebauten Netzwerkes und einer engen Kooperation mit Arbeitgebern, insbesondere Integrationbsbetrieben, der Bundesagentur für Arbeit, dem Integrationsamt, Servicestellen und Selbsthilfeorganisationen und einer eigens für die Vermittlung von Menschen mit Schwerbehinderung eingerichteten Coaching- und Vermittlungsmaßnahme.

Des Weiteren lief im letzten Jahr mit großem Erfolg die zweite Runde des Integrationsprojektes „IdA 2“ (Integration durch Austausch) an, das sich an Menschen mit Behinderung richtet. Das innovative Projekt eröffnet dieser Zielgruppe die Möglichkeit, im Ausland ihre Berufserfahrungen zu erweitern und ihre Beschäftigungschancen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verbessern. Die Fachstelle arbeitet eng mit den Projektverantwortlichen zusammen.

Im Bereich der Reha-Wiedereingliederung werden zentral alle langzeitarbeitslosen Kundinnen und Kunden der KfB mit einem möglichen Reha-Bedarf beraten. Hierbei geht es um die weitestgehende Abklärung und Überprüfung einer möglichen Leistung zur „Teilhabe am Arbeitsleben“. Es findet eine individuelle Klärung des Integrationsbedarfes mit den einzelnen Reha-Trägern statt. Während der Teilnahme an einer möglichen Reha-Umschulungsmaßnahme verbleiben die Kundinnen und Kunden weiter in der Fachstelle, um gegebenenfalls Probleme, die während der Maßnahme auftauchen, direkt zu beheben und nach erfolgreicher Beendigung der Maßnahme eine Integration in den Arbeitsmarkt zu erreichen.

Durch die Präsenz der Fachstelle wird das Thema Behinderung und Erwerbsleben innerhalb und außerhalb der KfB stärker wahrgenommen. Für die Kundinnen und Kunden bedeutet dies, dass durch die fachliche Beratung eine angemessene Vermittlung in den Arbeitsmarkt möglich wird. Im Gegensatz zu anderen SGB II-Trägern haben die Kooperationspartner und Arbeitgeber der KfB feste Ansprechpartnerinnen, die sich ausschließlich um die Vermittlung von Menschen mit Behinderung kümmern und diese Menschen somit in das Zentrum ihres Beratungshandelns stellen können.

Durch die erfolgreiche Arbeit der Fachstelle für Menschen mit Behinderung konnten die Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt bei dieser schwer zu vermittelnden Zielgruppe  von 87 Vermittlungen im Jahr 2010 auf 108 Vermittlungen im zurückliegenden Jahr gesteigert werden. Dies ist ein Vermittlungsanstieg von über 24%.

 

 

 

(in 2010 gab es eine Aufstockung des Personalkörpers um 30 Wochenstunden)

 

Für das laufende Jahr ist die Angliederung der Reha-Ersteingliederung, besetzt mit Ute Zimmermann, an die Fachstelle geplant. Auf dieser Stelle, welche seit 2006 besteht und bisher im Jugendbereich angesiedelt ist, wird geklärt, ob für Jugendliche und junge Erwachsene, die in erster Linie von einer Lernbehinderung betroffen sind, ein etwaiger Rehabedarf hinsichtlich einer Ersteingliederung, hier in der Regel einer Ausbildung, gegeben ist. Mit diesem Schritt werden die Ressourcen und Fachlichkeiten gebündelt und durch diese Zusammenlegung eine noch intensivere Zusammenarbeit mit dem Fallmanagement für Menschen mit Schwerbehinderung und der Reha-Wiedereingliederung für Erwachsene.