Beschluss: Kenntnis genommen

Anfrage der Fraktion von Die Linke/DKP:

 

Wie aus dem Darmstädter Echo zu erfahren war, werden ca. 250 Ein-Euro-Jobs  bei der Kreisagentur für Beschäftigung in Beschäftigung gebracht.

 

Dazu fragen wir an:

 

  • In welche Gemeinden in unserem Kreis werden diese Menschen in Arbeitmöglichkeiten gebracht  und um welche Arbeitmöglichkeiten handelt es sich hier?

    Außer in den Gemeinden Messel, Münster und Otzberg werden zzt. in allen Städten und Gemeinden des Landkreises Arbeitsgelegenheiten analog der im Fachbeirat SGB II erstellten Positivliste angeboten.

    Arbeitsgelegenheiten werden in den folgenden Bereichen angeboten:
     - Gesundheit, Pflege, Soziales
     - Bildung, Jugend, Sport
     - Naturschutz, Tierschutz
     - Wohnen, Kultur, Verkehr

  • Nach welchen Kriterien werden die Arbeitsmöglichkeiten geprüft? (Prüfschema)

 

Analog der Positivliste werden folgende Kriterien geprüft:

 

1.      Ist die Gemeinnützigkeit gegeben?

2.      Ist die Zusätzlichkeit gegeben?

3.      Ist die Tätigkeit „hinreichend bestimmt“? (z.B. Stellenanforderungsprofil in Übereinstimmung mit der Positivliste, Umfang und Verteilung der Arbeitszeit, fachliche und persönliche Anforderungen – sog. „soft-skills“ - an die Beschäftigten)

4.      Ist eine angemessene fachpraktische Anleitung sichergestellt?

5.      Existieren plausible und nachprüfbare Angaben zum Qualifizierungsanteil

  • Wie aus der Angebotsliste hervorgeht werden Menschen zur Unterstützung von Hausmeistern, Kindergärtnern, Pflegeheime usw. eingesetzt. Sind der Kreisagentur Missbrauchsfälle bekannt.

    Nein.

  • Welche Erfolgsaussichten haben die Betroffenen Menschen im 1. Arbeitsmarkt unterzukommen ohne prekär beschäftigt zu werden?

    Arbeitsgelegenheiten verbessern die Chancen der Betroffenen für eine Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt in vielfältiger Weise. Es kommt zu direkten Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt aus der Arbeitsgelegenheit heraus. Da Arbeitsgelegenheiten oft von Arbeitlosen durchgeführt werden, die bereits mehrere Jahre arbeitslos sind, steht zunächst eine Heranführung an den ersten Arbeitsmarkt im Vordergrund. Teilweise wird durch die Arbeitsgelegenheit ein bestimmter Qualifizierungsbedarf deutlich, der vor einem Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt erforderlich ist und danach die Chancen deutlich verbessert. Teilweise wird auch durch die Arbeitsgelegenheit deutlich, dass zunächst nur ein prekäres Arbeitsverhältnis realistisch ist.

  • Ca.1,8 Mill.€ fliesen an gemeinnützige Einrichtungen. Wie werden die Mittel zur Qualifizierung der Betroffenen dort eingesetzt und mit welchem Inhaltlichen Konzept?

    Qualifizierende Beschäftigung findet bei den Trägern Azur, Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, Caritas, Initiative Arbeit, Internationaler Bund und Wurzelwerk statt. Die qualifizierende Beschäftigung ist in der Kreisagentur eine Sonderform der gemeinnützigen und zusätzlichen Arbeit. Die einbezogenen Teilnehmer werden beruflich (trägerintern und extern) qualifiziert, fachlich angeleitet, auf der Basis von periodisch aktualisierten Förderplänen begleitet und sozialpädagogisch betreut. Diese qualifizierende Beschäftigung dient der gezielten Förderung bzw. Stabilisierung von arbeitsmarktfernen Personen und der Verbesserung der Integrationschancen (z.B. durch Vermittlung in betriebliche Praktika).