Nachtrag: 24.11.2008

Beschluss: Kenntnis genommen

Landrat Jakoubek teilt mit:

 

Die am 12. November 2007 vom Kreistag beschlossenen Integrationsleitlinien des Landkreises Darmstadt-Dieburg orientieren sich an folgenden 5 Punkten:

 

  1. Mit dem Erwerb der deutschen Sprache soll eine Grundlage geschaffen werden, um am gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben teilzuhaben.
  2. Durch Chancengleichheit bei Schule, Bildung und Ausbildung soll eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Integration geschaffen werden.
  3. Durch Teilhabe am Arbeitsmarkt soll berufliche Integration geschaffen werden.
  4. Durch gesellschaftliches Engagement und kulturelle Vielfalt soll Integration erleichtert werden.
  5. Interkulturelle Kompetenz von Menschen in allen Lebensbereichen soll Integration fördern.

 

Unter Beachtung dieser 5 Leitlinien hat das Integrationsbüro für den 19. Februar 2008 zur

1. Integrationskonferenz im Landkreis Darmstadt-Dieburg eingeladen. Insgesamt nahmen mehr als 75 Vertreter der Städte und Gemeinden, Religionsgemeinschaften und freien Trägern an der

1. Integrationskonferenz im Landkreis Darmstadt-Dieburg teil.

 

In Anlehnung an die Integrationsleitlinien wurden von den Mitgliedern der Integrationskonferenz Themenschwerpunkte gebildet, die in den folgenden Monaten in einzelnen Netzwerkarbeitsgruppen bearbeitet werden sollten.

 

Die Integrationskonferenz am 19. Februar 2008 hat folgende Arbeitsgruppen gebildet:

 

  1. Sprache und Bildung im Bereich Kindergarten und Schule
  2. Ausbildung und Beruf
  3. Wohnen und Zusammenleben
  4. Interkulturelle Öffnung von Institutionen
  5. Sprache und Bildung im außerschulischen Bereich und der Erwachsenenbildung

 

Die Mitglieder der einzelnen Arbeitsgruppen treffen sich seit März 2008 in regelmäßigen Abständen, um die benannten Themenbereiche gemeinsam zu bearbeiten.

 

Folgende Themenblöcke wurden von den Teilnehmern der Netzwerkarbeitsgruppen detailliert angegangen:

 

  1. Sprachförderung in Kindertagesstätten
  2. Arbeit mit Eltern mit Migrationshintergrund in Schule und Kita
  3. Koordination der bestehenden Beratungsangebote für Migranten im Landkreis Darmstadt-Dieburg
  4. Initiierung und Aufbau niedrigschwelliger Sprachkursangebote für türkischstämmige Frauen
  5. Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen, die nicht in der Bundesrepublik Deutschland erworben wurden
  6. Maßnahmen für den Übergang Schule und Beruf
  7. Projekt „OloV“ (OloV = Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit bei der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen in Hessen)
  8. Arbeit des Internationalen Bundes und des Jugendmigrationsdienstes Darmstadt
  9. Wohnraumvergabe und Wohnraumgestaltung im Zuge des sozialen Wohnungsbaus
  10. Umsetzung des Programms „Soziale Stadt“ am Beispiel von Darmstadt-Kranichstein
  11. Segregation verhindern – Wohnumfeld gestalten
  12. Diversity Management
  13. Interkulturelle Öffnung am Beispiel der Polizei in Hessen

 

Bei Bedarf können die einzelnen Punkte ausführlich erläutert werden.

 

Die Mitglieder der Arbeitsgruppen haben begonnen, sich intensiv mit den vorgenannten Themen auseinander zu setzen und Maßnahmen zu entwickeln, die zu einer Verbesserung der Situation der Migranten und Migrantinnen im Landkreis Darmstadt-Dieburg  führen wird.

 

Hervorzuheben ist, dass die intensive Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden im Landkreis Darmstadt-Dieburg, den freien Trägern in der Wohlfahrtspflege und den Vertretern der verschiedenen Religionsgemeinschaften zur Bildung eines Netzwerkes für Integration im Landkreis beigetragen hat.

 

Die Arbeitsergebnisse der 5 Netzwerkarbeitsgruppen werden an der 2. Integrationskonferenz im Landkreis Darmstadt-Dieburg am 03. Februar 2009 noch einmal im Detail vorgestellt.

 

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass in den 12 Monaten, seit Verabschiedung der Integrationsleitlinien im Landkreis Darmstadt-Dieburg, einiges in Bewegung geraten ist. Das Integrationsbüro hat aufgrund der Leitlinien verschiedene Prozesse angestoßen, die allesamt zu einer Verbesserung der Situation der Migrantinnen und Migranten im Landkreis Darmstadt-Dieburg, aber auch zu einer Verbesserung des Zusammenlebens der Migranten mit der deutschen Gesellschaft beitragen werden.

 

Der begonnene Prozess wird auch in Zukunft einen erheblichen Arbeitseinsatz, aber auch die Bereitstellung finanzieller Ressourcen benötigen.