Anfrage der FDP-Fraktion:
Welche Fortschritte gibt es bei der von der FDP geforderten Aufstellung eines gemeinsamen Schulentwicklungsplanes mit der Stadt Darmstadt und den angrenzenden Landkreisen?
Zurzeit wird das
statistische Basismaterial des Landkreis Darmstadt-Dieburg für den gemeinsamen
Schulentwicklungsplan überarbeitet. Dies
ist notwendig, um eine vergleichbare Grundlage zu den von der
Statistikabteilung der Stadt Darmstadt professionell aufbereiteten Basisdaten
zu erhalten. Unter anderem ist hierzu, in Abstimmung mit der Abteilung
Wirtschaftsförderung und Standortmarketing ein Software-Paket beschafft worden,
das weitergehende statistische Informationen für die Schul- und
Kindergartenplanung liefert.
Dieses
„Bevölkerungsmodell“ der Hildesheimer Planungsgruppe wurde speziell für
kommunale Planungen entwickelt und ist seit mehr als einem Jahrzehnt erprobt.
Die besondere Methodik
des Bevölkerungsmodells erlaubt es, Langfrist-Prognosen auch für kleine Gebiete
zu erstellen (z.B. Kita-Planungsgebiete, Schulbezirke). Konkrete Auswirkungen
des demographischen Wandels sind nur dann sicher zu erkennen, wenn die
kleinräumig unterschiedlichen Entwicklungen über einen längeren Zeitraum
dargestellt werden können. Die Prognosen werden mit den örtlichen Daten des
jeweiligen Gebietes berechnet und nicht aus einer Prognose für größere Gebiete
(z.B. Kreis insgesamt) heruntergebrochen und den kleineren Teilgebieten
anteilig zugeordnet. So werden die unterschiedlichen oder sogar gegenläufigen
örtlichen Entwicklungstrends sichtbar gemacht und nicht durch einen allgemeinen
Trend überdeckt.
Die Auslastung einer
Schule hängt nicht per se von der Gesamtzahl der Einwohner ab, sondern vor
allem von der Entwicklung der Jahrgangsstärken im Schulalter. Die Prognosen
berücksichtigen daher Wanderungen pro Gebiet, Altersjahrgang und Geschlecht.
Dabei kann der Wanderungstrend auf einfache Weise variiert werden, um die
Auswirkungen unterschiedlicher Entwicklungsverläufe vorab zu prüfen.
Mit keinem Verfahren
kann vorab sicher festgestellt werden, wie die künftige Entwicklung tatsächlich
verlaufen wird. Mit dem Bevölkerungsmodell ist es jedoch möglich, durch die
Veränderung nur weniger Eingaben alternative Planungsvarianten zu berechnen und
alle aus heutiger Sicht wahrscheinlichen Entwicklungsverläufe darzustellen
(z.B. mit unterschiedlichen Annahmen zur Geburtenentwicklung, zu den
Wanderungen oder hinsichtlich des Übergangs zu weiterführenden Schulen).
Wesentliche
Voraussetzung für die Absicherung kommunalpolitischer Entscheidungen durch eine
ausreichende Prüfung von Planungsalternativen ist es, dass das
Planungsinstrumentarium in den Verwaltungsalltag integriert ist und von der
planenden Abteilung selbständig genutzt wird. Dies wird mit den Modulen des
Bevölkerungsmodells erreicht.
Es ist beabsichtigt,
den gemeinsamen Schulentwicklungsplan
mit externer Moderation zu erarbeiten. Derzeit werden gemeinsam mit Vertretern
des Staatlichen Schulamts und der Stadt Darmstadt im Rahmen von Gesprächen
geeignete Büros gesichtet.
Der Zeitplan sieht
vor, im Herbst 2008 den Auftrag an ein externes Büro zu vergeben, so dass noch
in diesem Jahr ein Masterplan mit Zieldefinition erstellt werden kann. Im Jahr
2009 wird der gemeinsame Schulentwicklungsplan soweit erarbeitet und in den
Gremien beraten , um ihn bis Mitte 2010 dem Hessischen Kultusministerium zur
Genehmigung vorzulegen.
Für die Beantwortung der Anfrage sind Personalkosten in
Höhe von 30,00 Euro entstanden.