Beschluss: Kenntnis genommen

Anfrage der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

 

Explodierende Energiekosten und Appelle zur Einsparung von Energie füllen die Schlagzeilen und sind das bestimmende Thema in den Nachrichten. In Anbetracht der aktuellen Energieversorgungsrisiken und steigender Energiekosten werden die Bürger*innen mit ganz konkreten individuellen Handlungsempfehlungen zum Energiesparen aufgerufen.

 

Neben dem persönlichen Engagement sind allerdings auch Anstrengungen der öffentlichen Hand erforderlich. Die Themen Energiesparen und Energieeffizienz sind gesamtgesellschaftliche Herausforderungen, die gemeinsames rasches und konsequentes Vorgehen benötigen. Denn die Senkung des Energieverbrauchs ist ein Schlüssel zur Vorsorge und damit zur Versorgungssicherheit.

 

Daher fragen wir die Kreisverwaltung:

 

1.      Welche Maßnahmen sind erforderlich bzw. welche Maßnahmen wurden bereits eingeleitet, um den Energieverbrauch im Landkreis Darmstadt-Dieburg zu senken?

 

Kreiseigene Gebäude: Es wurde eine Liste mit möglichen Energiesparmaßnahmen erarbeitet, einerseits mit konkreten Maßnahmen und darüber hinaus mit näher zu untersuchenden potenziellen Möglichkeiten. Diese beinhaltet u.a. die vorgeschriebenen Maßnahmen nach der Kurzfristenenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung (EnSikuMaV) wie Senkung der Raumsolltemperatur auf 19°C, Ausschalten der Warmwasser-Boiler, Ausschalten nicht benötigter Außenbeleuchtung.

 

Schulen: Im Da-Di-Werk wurde ein Arbeitskreis, bestehend aus Betriebsleitung, Fachbereichsleitern und Fachpersonal, eingerichtet. Dieser ermittelt Möglichkeiten für Einsparpotentiale, schlägt Maßnahmen vor und begleitet deren Umsetzung. Über die Stützpunkt-Hausmeister wird das Hausmeisterpersonal über notwendige Maßnahmen informiert.

·         Abschaltung der Warmwasserbereitung in den Schulsporthallen bis auf Weiteres;

·         Begrenzung der Beheizung in Verwaltungsgebäuden auf 19°C, in Schulen auf 20°C, in Sporthallen auf 16°C;

·         Verschiebung des Heizbeginns auf den 31. Oktober;

·         Prüfung von Zusammenlegungen von Veranstaltungen außerhalb der Unterrichtszeiten (VHS, Vereine, Elternabende) in ein Gebäude der Liegenschaft (Beheizung nur eines Gebäudes, frühere Nachtabsenkung in den andere Gebäuden);

·         Optimierung der Heizzeiten und Einstellungen der Heizkurven;

·         Austausch von ungeregelten Heizungspumpen;

 

Geplant:

·         Information der Schulleitungen, Erstellung von Informationen für einen energiesparenden Betrieb in Schulen, Visualisierung der Einsparhinweise auf Plakaten, Aushängen in allen Unterrichtsräumen;

·         Erarbeitung von Checklisten in Zusammenarbeit mit dem Hausmeisterpersonal, um Rundgänge an allen Schulen durchzuführen. Hierbei sollen neben der Optimierung der Einstellung der Heizungs- und Lüftungsanlagen, weitere Energieverbraucher in den Schulen identifiziert und optimiert und auch kleinere Maßnahmen umgesetzt werden (Einbau von Zeitschaltuhren, Reduzierung von Kühlkapazitäten…);

 

Da-Di-Werk:

·         Abschaltung dezentrale Warmwasserbereitung für das Händewaschen;

·         Beheizung der Lufttemperatur auf maximal 19°C in den Büros;

·         Keine Beheizung in von Flächen, die nicht dem Aufenthalt von Personen dienen, wie Flure, Treppenhäuser und Lagerräume;

·         Optimierung Kühlschranknutzung;

·         Information der Nutzer zu energiesparendem Verhalten (Einstellung von PC, Monitoren, Druckern, …);

 

Mittel- und langfristig ist es notwendig den Heizenergie- und Strombedarf in den Schulgebäuden deutlich zu reduzieren. Hierfür ist vor allem die umfassende wärmetechnische Sanierung der Schulgebäude beschleunigt anzugehen und umzusetzen, die Leitlinien zum nachhaltigen Bauen sind konsequent umzusetzen.

 

2.      Kann der Landkreis die vom Rat der Europäischen Union sowie dem Bundeswirtschafts-ministerium freiwillig gesetzten Energieeinsparpotenziale bei der Gasversorgung in Höhe von mindestens 15 Prozent erreichen? Wenn nein, warum nicht?

 

Kreiseigene Gebäude: Ja, wir gehen von einer Ersparnis der Heizenergie von ca. 18% aus, durch die Reduktion der Raumsolltemperatur auf 19°C. Pro zusätzlichen Tag an dem die Kreishäuser geschlossen wären, kann 10% der Tagesenergie gespart werden.

 

Schulen: Das Erreichen der Einsparziele hängt zum großen Teil von der Witterung, zu einem anderen großen Teil auch vom Verhalten der Nutzenden ab. Wir gehen davon aus, dass mit der Begrenzung der Beheizung auf 16°C in Sporthallen, 20°C in den Schulen und 19°C in den Verwaltungsgebäuden, sowie einem umsichtigen Verhalten der Nutzenden und einer Optimierung der Heiz- und Lüftungszeiten eine Einsparung von 15% erreichbar ist.

 

3.      Welche Einsparungen sind bezogen auf die kreiseigenen Verwaltungsgebäude, die Schulen und die Liegenschaften der Gesundheitseinrichtungen zu erwarten?

 

Verwaltungsgebäude: Wir gehen von einer Einsparung von 18% an Heizenergie aus. (Verwaltungsgebäude)

Schulen: Für die Schulen halten wir ein Einsparziel von 15% für realistisch

 

4.      Wie werden die Mitarbeiter*innen der Verwaltung bzw. der Eigenbetriebe des LaDaDi für energie- und wassersparendes Verhalten sensibilisiert?

 

Ein großes Sparpotential liegt bei den Nutzenden. Im Da-Di-Werk werden mit Hilfe eines Whiteboards Einsparmöglichkeiten für das Gebäude in der Rheinstraße, den Arbeitsplatz und auch zu Hause von den Kolleginnen und Kollegen gesammelt. Hier gibt es bereits sehr viele Anregungen, die vom Team des Energiemanagements auf Umsetzungsmöglichkeiten und Einsparpotential geprüft werden. Diese Tipps werden in einem Newsletter aufgegriffen, der in regelmäßigen Abständen intern verteilt wird. Für die Mitarbeitenden in der Verwaltung werden aktuelle weitere Konzepte erarbeitet.