Sitzung: 05.02.2020 Ausschuss für Klima, Umwelt, Gesundheit und Infrastruktur
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: 2818-2019/DaDi
Landrat Schellhaas berichtet:
Der Landkreis hat
sich im Rahmen einer Kooperation an dem Forschungsvorhaben der Technischen
Universität Darmstadt (TUD), Fachgebiet Unternehmensführung und Logistik,
„Simulationsbasierte Analyse eines belastungsorientierten Fahrverbots in
Darmstadt“ beteiligt (s. KA-Beschluss vom 19.09.2017, Vorlagen-Nr.
0976-2017/DaDi).
Weitere
Kooperationspartner waren die Wissenschaftsstadt Darmstadt, die IHK und die
Handwerkskammer. Das Vorhaben wurde aus Landesmitteln gefördert, die Anteile
der Kooperationspartner betrugen je 5.000 €.
Die Überlegung
war, bestimmte Straßen bzw. Stadtgebiete aus Gründen der Luftreinhaltung
belastungsorientiert und zeitlich befristet für den Schwerlastverkehr zu
sperren und diesen dynamisch auf Alternativrouten umzuleiten. Hierbei sollten
unternehmerische Prozesse und Auswirkungen auf die Unternehmen betrachtet
werden. Schwerlastverkehren aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg wäre dann
zumindest zu vorgegebenen Zeiten und auf bestimmten Routen die Durchfahrt der
Stadt Darmstadt möglich.
Der
Forschungsbericht kommt jedoch im Ergebnis zu dem Schluss, dass ein dynamisches
Fahrverbot schwierig zu entwickeln wäre. Der Grenzwert für die NO2 Belastung
basiert auf einem Jahresmittelwert. In diesen fließen auch Zeiten geringer
Belastung mit ein, so dass auch in diesen eine zeitlich begrenzte
Durchfahrtsmöglichkeit nicht angezeigt wäre.
Es wären jedoch
Ausnahmeregelungen für E- bzw. Hybrid-LKW denkbar. Das LKW-Durchfahrtsverbot
könnte nach Schadstoffklassen und Gewicht differenziert werden. So könnte u.a.
ein Beitrag zur Erneuerung der Fahrzeugflotten geleistet werden. Entsprechende
Ausnahmeregelungen wären von Seiten der Stadt Darmstadt zu prüfen.
Ein Auszug aus dem
Forschungsbericht sowie die Abschlusspräsentation werden in Anlage zur Kenntnis
gegeben.