Sitzung: 25.06.2019 Verbandsversammlung
Beschluss: Kenntnis genommen
Anfrage der CDU-Fraktion zur
„ÖPNV-Finanzierung“ vom 11.03.2019
Zu der Anfrage
wird wie folgt Stellung genommen:
Zu
1.:
Eine
Darstellung auf Linienbündelebene ist u. a. aus Wettbewerbsgründen nicht möglich.
Jahr |
Bestellte
Verkehrsleistung in Wagenkilometern |
Bestellkosten in € |
2016 |
Ca.
8.610.000 |
Ca.
27.000.000 |
2017 |
Ca.
8.310.000 |
Ca.
27.850.000 |
2018 |
Ca.
9.165.000 |
Ca.
30.650.000 |
Die
Reduzierung der bestellten Verkehrsleistung in 2017 ist maßgeblich auf die Neustrukturierung
des Linienbündels „Ried“ zum Juni 2016 zurück zu führen. Die Linie K62 (neu:
Linie 40) ist in die Aufgabenträgerschaft der LNVG Groß-Gerau übergegangen. Die
DADINA finanziert die Bestellkosten für die Linie nun anteilig gegenüber der
LNVG Groß-Gerau.
Zu
2.:
Regionaler Busverkehr des
RMV (Partnerschaftsfinanzierung Bus)
Jahr 2016: ca.
€ 585.000.
Jahr 2017: ca.
€ 585.000.
Jahr 2018: ca.
€ 570.000.
Regionaler Busverkehr des
VRN
Jahr 2016: ca.
€ 50.000.
Jahr 2017: ca.
€ 54.000.
Jahr 2018: ca.
€ 57.000.
Busverkehr anderer
Aufgabenträger
Jahr 2016: ca.
€ 100.000
Jahr 2017: ca.
€ 200.000
Jahr 2018: ca.
€ 200.000
Regionaler Schienenverkehr
(Partnerschaftsfinanzierung Schiene)
Jahr 2016: ca.
€ 1.370.000
Jahr 2017: ca.
€ 1.370.000
Jahr 2018: ca.
€ 1.370.000
Zu
3.:
Die
DADINA konnte die Umlage in den letzten Jahren v.a. wegen stark sinkender Treibstoffpreise
und steigender Fahrgastzahlen recht konstant halten. Seit dem Jahresbeginn 2018
steigen die Treibstoffpreise wieder an, dieser Trend wird sich voraussichtlich
weiter fortsetzen. Ähnliches ist bei den Personalkosten zu beobachten. Auch
hier gab es in 2017 und 2018 bereits deutliche Steigerungen und es sind weitere
Steigerungen in der kommenden Lohnrunde zu erwarten. Hierbei ist auch die
dramatische Personalknappheit bei Busfahrern zu berücksichtigen. In den
Verkehrsverträgen mit den Verkehrsunternehmen ist die Fortschreibung der Kosten
insbesondere bei Kraftstoffen und Personal enthalten, sodass hier mit
Kostensteigerungen zu rechnen ist. Die Verkehrs- und Umweltsituation im
DADINA-Gebiet sowie die Bevölkerungsentwicklung erfordern aus unserer Sicht
einen Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebotes, wie er auch im neuen Nahverkehrsplan
dokumentiert ist. Deshalb ist ab 2019 mit steigenden Bestellkosten zu rechnen.
Zu
4.:
Ja.
In der laufenden Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Hessen und den
Verbünden wurden dem RMV zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt. Hiervon hat
der RMV auch in unserem Gebiet relevante Mehrbestellungen, z. B. auf den Linien
60 und 75 ohne finanzielle Beteiligung der lokalen Ebene getätigt. Vor einigen
Jahren wurde die Partnerschaftsfinanzierung Schiene um 50% reduziert. Die
DADINA hat bereits mehrfach beim RMV die gänzliche Abschaffung dieses
Finanzierungsinstruments gefordert. Bei den Verhandlungen zur neuen
Finanzierungsvereinbarung mit dem Land Hessen, die ab 2022 gelten soll, muss
dies erneut thematisiert werden. Auch die Partnerschaftsfinanzierung Bus steht
zurzeit auf dem Prüfstand, hier gibt es aber noch keine konkreten Ergebnisse.
Zu
5.:
Bis
auf das Linienbündel „Babenhausen“ sind alle Linienbündel über lang laufende Verkehrsverträge
vergeben. Somit ist es nicht möglich, z.B. über Vergabeverfahren kurzfristig
Einsparungen zu erzielen. Wenn die Umlage nicht erhöht werden kann, bedeutet
das unter Beachtung der Erläuterung zu Punkt 3., dass die DADINA
Verkehrsleistungen abbestellen muss. Dies ist im gewissen Umfang mit den
laufenden Verkehrsverträgen möglich, widerspricht aber den politischen Zielen,
den ÖPNV zu stärken. Auch eine stärkere Erhöhung der Fahrpreise dürfte angesichts
der öffentlichen Diskussionen über Fahrpreissenkungen kaum realisierbar sein.
Deswegen wird der ÖPNV in der Zukunft verstärkt auf Zuschüsse der kommunalen
Ebene sowie des Landes und des Bundes angewiesen sein.