Beschluss: Kenntnis genommen

Anfrage der Fraktion von FALD:

 

Im Totenschein steht nicht, wir sind zu spät gekommen. Bei einem Krankenbesuch vor Ort sind Fragen darüber aufgekommen. Mit diesen Fragen wird auf gar keinen Fall der engagierte und bekannte Einsatz des medizinischen Personals in Frage gestellt, sondern die der Verantwortlichkeiten in der Organisation hinterfragt, aber damit nicht in Frage gestellt, sondern nur nachgefragt.

 

Wie der Leitung wohl bekannt, mache ich auf die Reanimationsleitlinien 2015 aufmerksam. Ich bitte darum jeweils die einzelne Frage getrennt auf die Standorte bezogen zu beantworten.

 

Die getroffenen Aussagen beziehen sich auf beide Standorte:

 

  1. Ist jeder Krankenpfleger(in) gleichermaßen für die Reanimation ausgebildet und regelmäßig trainiert?

    Reanimation von Erwachsenen, Kindern und Säuglingen gilt als jährliche Pflichtfortbildung und wird eine Stunde in Theorie und eine Stunde in der Praxis trainiert. Insgesamt gab es 48 Veranstaltungen im Jahr 2018.
    In den speziellen Bereichen Intensivmedizin, Herzkatheterlabor, Chest-Paint-Unit (CPU), Anästhesie/OP, Notaufnahme und den Hauptnachtwachen werden Schulungen von 5 Stunden Training der beiden Berufsgruppen Pflegekräfte und Ärzte durchgeführt.

 

  1. Auf welchen Stationen sind besonders zur regelmäßigen Übungen Krankenpfleger(innen) vorhanden? Sind diese im Drei-Schicht-Betrieb auch anwesend?

    Für alle Bereiche in der Krankenpflege  und im ärztlichen Dienst gilt die Pflichtfortbildung, damit ist auch gewährleistet, dass geschultes Personal im Drei-Schicht-Betrieb anwesend ist.

 

  1. Ist die Wegezeit des gerufenen Arztes und des begleitenden Krankenpfleger(in) zeitlich sichergestellt, auch im Drei-Schicht-Betrieb?


Bei Auslösen des Notfallalarms trifft der Arzt innerhalb von 2 Minuten ein. Dies gilt für 24h an 7 Tagen an 52 Wochen. Eine Pflegekraft der Intensivstation folgt direkt ebenfalls 24h an 7 Tagen an 52 Wochen.

 

  1. Wie lang ist die Wegezeit zum weit entferntesten Krankenbett?

 

Siehe Pkt. 3.

 

  1. Falls die Wegezeit nicht ausreichend feststellbar ist, hat man diese mit einem Schrittzähler einmal erfasst?

 

Siehe Pkt. 3.

 

  1. Inwieweit werden Treppen bevorzugt, wegen der Verweilzeit am Aufzug (siehe dazu auch meinen Antrag auf Erneuerung der Fahrstühle (Baujahr 1966) in Groß-Umstadt)?


Der Arzt gelangt über die Treppenhäuser zum Notfall. Die Pflegekraft folgt mit der Notfallausrüstung über den Aufzug, der per „Vorzugsschlüssel“ bedient wird.

 

  1. Gibt es ein statistisches Erfassen der geleisteten Reanimationen und den Alarmmeldungen am Notruf?


Am Klinikstandort Groß-Umstadt wurde das „Notfallteam“ zu 26 Reanimationen/medizinischen Notfällen im Jahr 2018 gerufen. Am Standort Jugenheim 4 Mal im letzten Jahr.

 

  1. Ist davon auszugehen, dass die betroffenen Krankenpfleger(innen) der körperlichen Anstrengungen einer Reanimation gewachsen sind? Welche Maßnahmen sind vorhanden, diese helfend zur Verfügung zu bringen?

    Nach Europäischer Richtlinie wechselt die Person, welche die Herzdruckmassage übernimmt alle 2 Minuten.