Beschluss: Kenntnis genommen

Kreisbeigeordnete Lück informiert den Kreisausschuss über die aktuellen Daten aus dem Hessischen Pflegemonitor zum Pflegearbeitsmarkt im Landkreis Darmstadt-Dieburg.

 

Das vorliegende Regionaldossier zum Pflegearbeitsmarkt (Anlage) zeigt, dass im Jahr 2016 mehr Pflegekräfte von den Einrichtungen und Diensten gesucht wurden, als auf dem regionalen Pflegearbeitsmarkt verfügbar waren (vgl. Tabelle 4, Seite 4). Zwar ist für alle Pflegeberufe ein signifikanter Mangel erkennbar, im Bezug zum Beschäftigtenstand in 2016 wird deutlich, dass vor allem der Arbeitsmarkt für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen und Krankenpflegehelfer/innen stark angespannt ist. In der Altenpflege und Altenpflegehilfe liegen die relativen Salden dagegen unter dem Landesschnitt in Hessen (vgl. ABB. 3, Seite 4).

 

Der zukünftige Fachkräftebedarf wird im Hessischen Pflegemonitor bezogen auf die einzelnen Gebietskörperschaften lediglich für den Bereich der ambulanten und stationären Pflege berechnet. Im regionalen Vergleich wird deutlich, dass überall in Hessen zukünftig erheblich mehr Pflegefachkräfte als derzeit benötigt werden. Im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist der zukünftige Bedarf an Pflegefachkräften jedoch stark überdurchschnittlich. So müsste der Beschäftigtenstand in der ambulanten und stationären Pflege bis zum Jahr 2030 bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen um 105 % erweitert werden (Landesschnitt Hessen: 85 %), (vgl. ABB. 5, Seite 6).

 

Hierbei ist zu bedenken, dass mögliche unterschiedliche Entwicklungspfade der pflegerischen Infrastruktur, bspw. ein verstärkter Ausbau von ambulanten Angeboten, nicht berücksichtigt sind.

 

Bei der Betrachtung regionaler Unterschiede des Fachkräftebedarfs ist zu beachten, dass die Berechnungen des Hessischen Pflegemonitors sich ausschließlich auf die jeweiligen Gebietskörperschaften beziehen. Insbesondere der Landkreis Darmstadt-Dieburg muss aber, bspw. bei der Bewertung fehlender Ausbildungskapazitäten, zumindest die Ausbildungsangebote in der Stadt Darmstadt aufgrund ihrer zentralen Lage in der Region mit berücksichtigen.

 

Inwieweit das Pflegeberufegesetz, das ab dem Jahr 2020 die bisher im Altenpflegegesetz und im Krankenpflegegesetz geregelten Ausbildungen mit dem Ziel einer generalistischen Qualifikation ablöst, den zukünftigen Fachkräftebedarf in der Pflege beeinflussen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.