Anfrage der Fraktion der Freie Wähler-Piraten:
Im Schulentwicklungsplan 2010/11 bis 2014/15 vom 13.12.2012 ist zum Antrag des Kreises,
die kleinen Grundschulen „so lange wie möglich erhalten zu wollen“ folgende Stellungnahme des
Hessischen Kultusministeriums zu lesen:
„Allerdings werden dabei Aspekte der Unterrichtsqualität und –organisation weder hinreichend
berücksichtigt noch angemessen gewürdigt."
Weiter wird ausgeführt, dass im Vertretungsfall der Vertretungsunterricht sowie die fachliche
Kompetenz der Lehrkräfte in Frage zu stellen sei.
Dabei stellen sich folgende Fragen :
· Ist der Verwaltung bekannt, welche Datenbasis das Hessische Kultusministerium als Grundlage für diese Begründung nutzt?
Ja.
· Wenn ja, um welche Datenbasis handelt es sich exakt?
Datenbasis des
Schulentwicklungsplanes 2010 bis 2015 sind die Schülerzahlen und die
Klassenbildung aus den Landesschulstatistiken der Schuljahre 2002/2003 bis
2009/2010. Die Schülerzahlenprognosen beruhen auf dem Bevölkerungsmodell. Es
erfolgte eine Fortschreibung der Geburtenzahlen im Einzugsbereich der Schulen
bis zur Einschulung.
· Ist die Herleitung der Schlussfolgerung für die Verwaltung nachvollziehbar und plausibel?
Die Schülerzahlen
sind weiterhin rückläufig. Die Schlussfolgerungen im Erlass des HKM
hinsichtlich Unterrichtsqualität und -organisation sowie
Vertretungsmöglichkeiten im Kollegium sind grundsätzlich richtig. In der
Realität spielen diese Bedenken jedoch kaum eine Rolle, da eine gute
Kooperation mit Nachbarschulen gepflegt wird. Die Möglichkeiten einer
zweckmäßigen Schulorganisation werden umfassend berücksichtigt. Das HKM führt
aus, dass ggf. Maßnahmen erforderlich werden, z.B. Verbundschulen. Diese werden
vom Landkreis permanent geprüft und in enger Rücksprache mit dem Staatlichen
Schulamt und den betroffenen Schulleitungen abgestimmt. In den genannten Grundschulen (Wiebelsbacher
Schule, Grundschule im Grünen, Heubacher Schule, Hasselbachschule, Ueberauer
Schule, Dilsbachschule, Markwaldschule) wird in der Regel pro Jahrgang nur noch
eine Klasse gebildet, was aus pädagogischen Gründen kein Nachteil ist. Auch an
größeren Schulen werden moderne Lernformen (jahrgangsübergreifender Unterricht
in Kombiklassen) zur Förderung sozialer Kompetenzen praktiziert.
· Wie bewertet die Verwaltung diese Schlussfolgerung?
Momentan sieht die
Verwaltung hier keinen Handlungsbedarf. In enger Abstimmung mit dem Staatlichen
Schulamt werden die Schülerzahlen und Lehrerzuweisungen regelmäßig überprüft,
so dass jederzeit gehandelt werden kann.