Nachtrag: 09.02.2011

Beschluss: Kenntnis genommen

Landrat Schellhaas informiert über die Arbeit der beiden Verbraucherberatungsstellen in Darmstadt und in Dieburg und gibt folgenden Bericht zur Kenntnis.

 

Zur Unterstützung der Durchführung des Beratungsangebots für Verbraucherinnen und Verbraucher werden die beiden Beratungsstellen in Darmstadt und Dieburg vom Landkreis Darmstadt-Dieburg mit jeweils € 5.100,00 jährlich bezuschusst.

 

Verbraucherberatung in der Beratungsstelle in Darmstadt:

 

Der Träger der Beratungsstelle in Darmstadt ist die Verbraucherzentrale Hessen e.V., Luisenplatz 6 in Darmstadt. Die Beratungsdienstleistungen werden im Beratungszentrum am Luisenplatz in Darmstadt angeboten.

 

Aus der folgenden Übersicht gehen die themenbezogenen Beratungen hervor, die in den beiden Jahren von den Beraterinnen und Beratern in Darmstadt durchgeführt wurden:

 

Beratungsthemen

Anzahl der Beratungen

 

2009

2010

Bauen, Energie, Umwelt

1.379

1.748

Ernährung

3.501

4.184

Finanzen und Versicherungen

598

1.053

Gesundheit und Patientenberatung

139

220

Telekommunikation und Neue Medien

635

958

Markt und Recht

644

1033

Reise und Mobilität

850

75

Summe der Einzelberatungen

7.746

9.271

 

 

 

Zzgl. Kurzberatung/Auskunft/Verweis

17.764

19.700

 

 

 

Summe aller Beratungen

25.510

28.971

davon: Beratungen für Beratungssuchende aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg

(rund 40 % aus der Summe aller Beratungen)

10.204

11.588

 

In der elektronischen Software der Beratungsstelle in Darmstadt können lediglich die Gesamtkontakte erfasst werden. Daher werden bei den Beratungsgesprächen unregelmäßige zusätzliche Stichproben erhoben, um den Anteil der Beratungssuchenden aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg festzustellen. Dabei wird immer wieder bestätigt, dass der Anteil der Beratungssuchenden, die ihren Wohnsitz im Landkreis Darmstadt-Dieburg haben, bei rund 40 % aller Beratungssuchenden liegt. Etwa 40% der Beratungssuchende haben ihren Wohnsitz in Darmstadt und weitere 20 % kommen aus der Region.

 

Das Beratungsteam der Verbraucherberatung Hessen e.V., Beratungszentrum Darmstadt/Region Starkenburg bietet der Öffentlichkeit folgende Beratungsschwerpunkte an:

 

Die größte Beratungsnachfrage gibt es in den Themen Ernährung, Energie, Verbraucherrecht, Telekommunikation und Internet, Versicherungen, Patientenrecht sowie im Schuldenbereich in dem individuelle Hilfestellungen bei wirtschaftlichen Entscheidungen vorgestellt werden.

 

Begleitend dazu werden die Endverbraucher mit einem Angebot von Verbraucherinformationsbroschüren sowie einer Presse und Öffentlichkeitsarbeit über ihre Verbraucherrechte aufgeklärt.

 

In einem weiteren Schwerpunkt wird über die Qualität und die Gefahr von Angeboten, wie beispielsweise rechtswidrige Verkaufspraktiken und irreführende Werbemaßnahmen informiert. Damit soll die Anzahl der Fälle verringert werden, durch die Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund unzulässiger Vertragsbedingungen benachteiligt werden könnten.

 

Weiterhin werden im Beratungsangebot aktuelle Themen wie bei „Ernährungsskandalen“ oder Veränderungen im Versicherungsbereich, Änderungen im Energiebereich umgehend aufgegriffen.

 

In der Trendbetrachtung ist davon auszugehen, dass auch künftig der Beratungsbedarf insbesondere im Telekommunikationsbereich/Internet enorm steigen wird. Weitere Schwerpunktthemen liegen künftig auch im Rechts- und Versicherungsbereich sowie in Fragen der Altersvorsorge.

 

Durch die immer komplexer werdenden Sachverhalte nehmen die Einzelberatungen wesentlich mehr Zeit in Anspruch als noch vor einigen Jahren. Aufgrund der personellen Situation können Wartezeiten von 4 Wochen entstehen.

 

Die Beratungsstelle in Darmstadt ist an 4 Tagen in der Woche zu unterschiedlichen Zeiten mit insgesamt rund 21 Stunden geöffnet. Für die Beratungen und Auskünfte sind rund 5 angestellte Beratungskräfte und weitere etwa 8 Honorarkräfte eingesetzt. Aufgrund der rückläufigen Einnahmen und Zuwendungen wird eine Neubesetzung von freiwerdenden Stellen immer schwieriger. Nach den Ausführungen der Beratungsstelle fehle es generell an Nachwuchskräften. Die stetig steigenden Verbraucheranfragen und Beratungen werden tendenziell von einem immer weniger werdenden Personalstamm geschultert.

 

Die Gesamtausgaben der Verbraucherzentrale Darmstadt betragen rund € 240.000 im Jahr. Die größte Ausgabenposition in der Höhe von rund € 190.000 sind die Gehälter und die Honorare der Beratungskräfte. Die Miete für die Büroräume in Höhe von rund € 32.000 ist ebenfalls eine große Ausgabenposition; gefolgt von den allgemeinen Geschäftssausgaben für die Beratungsgeschäftsstelle.

 

Die Beratungsstelle in Darmstadt finanziert sich durch folgende Einnahmen: Zuwendung des Landes Hessen (rund € 65.000), der Kommunen (insgesamt rund € 36.000, darunter € 5.100 vom Landkreis Darmstadt-Dieburg), Projektmittel (rund € 85.000), der Beratungsentgelte der Verbraucher (€ 40.000), dem Verkauf von Publikationen (rund € 13.000), und sonstigen Einnahmen.

 

 

 

 

Verbraucherberatung in der Beratungsstelle in Dieburg:

 

Die Beratungsstelle in Dieburg hat ihre Beratungsräume im Technologie- und Innovationszentrum in Dieburg. Der Träger dieser Beratungsstelle ist die Verbraucherberatung im Deutschen Hausfrauenbund (DHB) – Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V. mit Sitz in Korbach.

 

Das Beratungsangebot wird überwiegend von den Menschen aus Dieburg und Umgebung, also dem ländlichen Raum im Landkreis Darmstadt-Dieburg, im Rahmen der Öffnungszeiten der Geschäftsstelle im Technologie- und Innovationszentrum in Dieburg genutzt.

 

Folgende Beratungen wurden in den vergangenen beiden Jahren von den Beraterinnen und Beratern in Dieburg durchgeführt:

 

Beratungsthemen

Anzahl der Beratungen

 

2009

2010

Altersvorsorge, Versicherungen, Bankgeschäfte

69

95

Verbraucherrechte: Kauf-, Reiserecht, Sonstige

108

117

Telekommunikation / Fernabsatzgeschäfte

165

156

Reklamationen (Handwerk)

33

32

Haushalt/Geräte

81

87

Reise- und Gewinnspiel

86

85

Energie

73

49

Bauen, Wohnen, Garten

94

45

Auto, Freizeit, Hobby

45

37

Gesundheit/Ernährung

77

62

Rechtsberatung

56

41

Verschiedenes

168

202

Summe der Beratungen

1.055

1.008

 

 

 

Zzgl. Teilnehmer/innen in Vorträgen

--

76

 

 

 

Summe aller Beratungen

1.055

1.084

 

 

Trotz der umfangreichen Informationen aus den Medien wie Internet, Zeitschriften, Funk und Fernsehen in denen sehr viel Verbraucheraufklärung geleistet wird, kommen Ratsuchende gezielt zu einem persönlichen Beratungsgespräch in die Beratungsstelle nach Dieburg. Die Ratsuchenden schätzen vor allem die Möglichkeit von einem unabhängigen Beratungspartner neutral beraten zu werden. Diese persönlichen Beratungen sind zumeist relativ zeitaufwändig und werden von Altersgruppen aller Bevölkerungsschichten nachgefragt.

 

Auch in der Beratungsstelle Dieburg ist die Nachfrage in Bezug auf kostenpflichtige Ratgeber und Broschüren stark zurückgegangen. Begleitend dazu steigt das Interesse nach kostenfreien Informationen.

 

Die Beraterinnen der Beratungsstelle Dieburg werden den Schwerpunkt künftig auf präventiver Beratungstätigkeit legen. Hierzu wird das Beratungsteam verstärkte Kontakte zu Vereinen und auch den Schulen aufnehmen, um direkt vor Ort zu speziellen Verbraucherthemen zu referieren. Zudem sollen die Kontakte zu Vereinen und Verbänden weiter ausgebaut werden, um verstärkt mit konkreten Fachthemen vor Ort die Konsumenten zu erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt wird künftig auch der Themenbereich „Ernährungsberatung“ sein.

 

Die Beratungsstelle in Dieburg ist an 4 Wochentagen auf Vormittage und Nachmittage verteilt geöffnet. Die Öffnungszeiten umfassen insgesamt rund 15 Stunden. Aktuell werden diese Beratungszeiten von zwei Beraterinnen gewährleistet.

 

Die Honorare der Beratungskräfte stellen mit rund € 11.000 auch den größten Posten bei den Ausgaben dar. Die Gesamtausgaben betragen knapp € 14.000.

 

Neben Einnahmen durch Beratungsentgelte, Broschürenverkauf und Vorträge finanziert sich die Beratungsstelle zum größten Teil über die Zuwendung durch den Landkreis Darmstadt-Dieburg (€ 5.100) und das Land Hessen (rund € 7.000).

Das Büro der Verbraucherberatung im TIZ Dieburg stellt der Landkreis Darmstadt-Dieburg kostenfrei zur Verfügung.

 

Die Ausführungen zu den Finanzierungen zeigen, dass die gewährten Zuwendungen des Landkreises Darmstadt-Dieburg für die beiden Träger der Verbraucherberatungen in Darmstadt und in Dieburg nur einen geringen Teil der recht hohen Ausgaben abdecken.

 

Beide Beratungsstellen sowohl in Darmstadt als auch in Dieburg, stoßen durch den stetigen Anstieg an Beratungsbedarfen und den letztlich sinkenden Personalressourcen an Grenzen der Machbarkeit. In beiden Beratungsstellen fehlt das erforderliche finanzielle Potenzial für die Beschäftigung weiterer Beratungskräfte.