Sitzung: 17.02.2010 Fahrgastbeirat
Beschluss: Kenntnis genommen
Wie Sie wissen fahre
ich regelmäßig S-Bahn von Erzhausen nach DA. Früh ab 7:47. Am ersten Werktag
nach Fahrplanwechsel bereits Total-Zugausfall nach Salami-Ankündigungen: erst
5-10 Min, dann angeblich 10-15 Min Verspätung, dann 20 Min, dann Ansage:
nächste Bahn um 8:17, - die dann wieder unbestimmte Verspätung hatte. Auf Bus
5515 ausgewichen, in DA mit fast 1 1/2h Verspätung zur Arbeit erschienen (auf
Kosten meiner Gleitzeit).
Nächste Enttäuschung:
Keine "neuen" Züge zum Planwechsel wie in der Presse (zB Offenbach
Post) angekündigt.
Heute ein Wagen ganz
gesperrt. Überfüllung in den vorderen Wagen, selbst bis in die 1. Klasse. Keine
Zeit nach hinten zu laufen (wegen des gesperrten Wagens dazwischen), wo es im
allgemeinen etwas besser aussieht.
Seit Beginn des
letzten Erstsemesters drastische Zunahmen der Fahrgastzahlen schon vor dem
Fahrplanwechsel. Die Hoffung auf einen Sitzplatz beruhte auf den neuen
durchgängigen Zügen. Die alten Züge sind um diese Zeit in den vorderen Wagen
regelmäßig überfüllt!
Es ist auch nur ein
Vollzug eingesetzt (zwei Teile), während in der um diese Zeit schwächeren
Gegenrichtung ein Langzug (drei Teile) fährt (der zudem ab Langen nach Ffm
viertelstündlich mit der S4 vertaktet ist).
Zusammen mit dem
Aussehen und Zustand der Fahrzeuge und im Hinblick auf die Fahrpreiserhöhung
ist dieses Angebot schlicht eine Zumutung. Wann kommen die "neuen"
Züge (die ja auch nicht mehr neu sind)? Wann und wie wird auf das erheblich
höhere Verkehrsaufkommen reagiert. Oder hat es noch keiner gemerkt? Bitte
drängen Sie die DB auf die längst fällige Angebotsverbesserung.
gez. Günter Woost
Stellungnahme des
RMV
nach Rücksprache mit
der für die S-Bahn Rhein-Main zuständigen DB Regio AG können wir zu dem
Kundenschreiben von Herrn Woost wie folgt Stellung nehmen.
Der von Herrn Woost
normalerweise genutzte Zug um 7:47 Uhr ab Erzhausen in Richtung Darmstadt
konnte am Montag, 14.12.09 aufgrund einer Fahrzeugstörung nur bis Frankfurt Süd
gefahren werden. Die darauf folgende S-Bahn, planmäßig 8:17 Uhr ab Erzhausen,
wurde von dem vorausgehenden defekten Zug vor Frankfurt Süd aufgehalten und
fuhr mit einer konstanten Verspätung von 15 Minuten weiter bis Darmstadt
Hauptbahnhof.
Auf Grund einer
Vielzahl möglicher Störeinflüsse lassen sich Fahrplanabweichungen leider selbst
bei sorgfältiger Planung und gewissenhafter Betriebsführung niemals
ausschließen. Besonders ärgerlich ist es allerdings, wenn die Reisenden in
solchen Situationen keine oder unzureichende Informationen erhalten. Nach
unserer Kritik gegenüber der DB an Mängeln bei den Fahrgastinformationen bei
aktuellen Betriebsstörungen konnten wir feststellen, dass sich die Auskünfte in
vielen Bereichen erheblich verbessert haben, was uns übrigens auch von unseren
Kunden bereits mehrfach mitgeteilt wurde. In einigen Bereichen können wir
allerdings leider - wie Herr Woost es auch bestätigt - immer noch Mängel
feststellen. Auf deren Beseitigung werden wir auch weiterhin bestehen. Hierzu
sind wir neben gezielten Überprüfungen unsererseits auch auf die Hinweise
unserer Fahrgäste angewiesen.
Zur Auslastung des
Zuges kann gesagt werden, dass die Fahrt in der fraglichen Zeitlage auf dem
Abschnitt Erzhausen - Darmstadt Hauptbahnhof mit einer Sitzplatzauslastung
zwischen 80 und 90 % regelmäßig gut gefüllt ist. Grundsätzlich sind die
Kapazitäten darauf ausgelegt, dass auf kurzen, besonders stark frequentierten
Streckenabschnitten Stehplätze in Anspruch genommen werden müssen. Eine
Sitzplatzgarantie gibt es also nicht. Insbesondere S-Bahn-Fahrzeuge sind mit
einem besonders hohen Stehplatzanteil ausgestattet.
Der Einsatz eines
Langzugs in dieser Zeitlage in der Gegenrichtung ist zum einen auf die hohen
Fahrgastzahlen am maßgebenden Streckenabschnitt zwischen Frankfurt und Eschborn
zurückzuführen. Außerdem ist eine Veränderung der Zugkapazität auf der S3 nur
in Darmstadt möglich und dieser Zug wird nach der Wende in Bad Soden auch in
der Rückrichtung als Langzug benötigt.
Darüber hinaus kann
bestätigt werden, dass die Züge oftmals kopflastig belegt sind, d.h. die
vorderen Wagen eine hohe Auslastung aufweisen, während die hinteren Wagen noch
freie Plätze bieten. Die Umstellung der S3 auf die durchgängigen Neufahrzeuge
ist für Ende März/Anfang April vorgesehen.
Wir hoffen, Ihnen
hiermit ausreichend Informationen geliefert zu haben. Sollten Sie noch Fragen
haben, stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.
gez. Thomas Kraus
Netzentwicklung und
Schienenverkehr
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