Beschluss: Kenntnis genommen

Wie Sie wissen fahre ich regelmäßig S-Bahn von Erzhausen nach DA. Früh ab 7:47. Am ersten Werktag nach Fahrplanwechsel bereits Total-Zugausfall nach Salami-Ankündigungen: erst 5-10 Min, dann angeblich 10-15 Min Verspätung, dann 20 Min, dann Ansage: nächste Bahn um 8:17, - die dann wieder unbestimmte Verspätung hatte. Auf Bus 5515 ausgewichen, in DA mit fast 1 1/2h Verspätung zur Arbeit erschienen (auf Kosten meiner Gleitzeit).

 

Nächste Enttäuschung: Keine "neuen" Züge zum Planwechsel wie in der Presse (zB Offenbach Post) angekündigt.

 

Heute ein Wagen ganz gesperrt. Überfüllung in den vorderen Wagen, selbst bis in die 1. Klasse. Keine Zeit nach hinten zu laufen (wegen des gesperrten Wagens dazwischen), wo es im allgemeinen etwas besser aussieht.

 

Seit Beginn des letzten Erstsemesters drastische Zunahmen der Fahrgastzahlen schon vor dem Fahrplanwechsel. Die Hoffung auf einen Sitzplatz beruhte auf den neuen durchgängigen Zügen. Die alten Züge sind um diese Zeit in den vorderen Wagen regelmäßig überfüllt!

Es ist auch nur ein Vollzug eingesetzt (zwei Teile), während in der um diese Zeit schwächeren Gegenrichtung ein Langzug (drei Teile) fährt (der zudem ab Langen nach Ffm viertelstündlich mit der S4 vertaktet ist).

 

Zusammen mit dem Aussehen und Zustand der Fahrzeuge und im Hinblick auf die Fahrpreiserhöhung ist dieses Angebot schlicht eine Zumutung. Wann kommen die "neuen" Züge (die ja auch nicht mehr neu sind)? Wann und wie wird auf das erheblich höhere Verkehrsaufkommen reagiert. Oder hat es noch keiner gemerkt? Bitte drängen Sie die DB auf die längst fällige Angebotsverbesserung.

 

gez. Günter Woost

 

Stellungnahme des RMV

 

nach Rücksprache mit der für die S-Bahn Rhein-Main zuständigen DB Regio AG können wir zu dem Kundenschreiben von Herrn Woost wie folgt Stellung nehmen.

 

Der von Herrn Woost normalerweise genutzte Zug um 7:47 Uhr ab Erzhausen in Richtung Darmstadt konnte am Montag, 14.12.09 aufgrund einer Fahrzeugstörung nur bis Frankfurt Süd gefahren werden. Die darauf folgende S-Bahn, planmäßig 8:17 Uhr ab Erzhausen, wurde von dem vorausgehenden defekten Zug vor Frankfurt Süd aufgehalten und fuhr mit einer konstanten Verspätung von 15 Minuten weiter bis Darmstadt Hauptbahnhof.

 

Auf Grund einer Vielzahl möglicher Störeinflüsse lassen sich Fahrplanabweichungen leider selbst bei sorgfältiger Planung und gewissenhafter Betriebsführung niemals ausschließen. Besonders ärgerlich ist es allerdings, wenn die Reisenden in solchen Situationen keine oder unzureichende Informationen erhalten. Nach unserer Kritik gegenüber der DB an Mängeln bei den Fahrgastinformationen bei aktuellen Betriebsstörungen konnten wir feststellen, dass sich die Auskünfte in vielen Bereichen erheblich verbessert haben, was uns übrigens auch von unseren Kunden bereits mehrfach mitgeteilt wurde. In einigen Bereichen können wir allerdings leider - wie Herr Woost es auch bestätigt - immer noch Mängel feststellen. Auf deren Beseitigung werden wir auch weiterhin bestehen. Hierzu sind wir neben gezielten Überprüfungen unsererseits auch auf die Hinweise unserer Fahrgäste angewiesen.

 

Zur Auslastung des Zuges kann gesagt werden, dass die Fahrt in der fraglichen Zeitlage auf dem Abschnitt Erzhausen - Darmstadt Hauptbahnhof mit einer Sitzplatzauslastung zwischen 80 und 90 % regelmäßig gut gefüllt ist. Grundsätzlich sind die Kapazitäten darauf ausgelegt, dass auf kurzen, besonders stark frequentierten Streckenabschnitten Stehplätze in Anspruch genommen werden müssen. Eine Sitzplatzgarantie gibt es also nicht. Insbesondere S-Bahn-Fahrzeuge sind mit einem besonders hohen Stehplatzanteil ausgestattet.

 

Der Einsatz eines Langzugs in dieser Zeitlage in der Gegenrichtung ist zum einen auf die hohen Fahrgastzahlen am maßgebenden Streckenabschnitt zwischen Frankfurt und Eschborn zurückzuführen. Außerdem ist eine Veränderung der Zugkapazität auf der S3 nur in Darmstadt möglich und dieser Zug wird nach der Wende in Bad Soden auch in der Rückrichtung als Langzug benötigt.

 

Darüber hinaus kann bestätigt werden, dass die Züge oftmals kopflastig belegt sind, d.h. die vorderen Wagen eine hohe Auslastung aufweisen, während die hinteren Wagen noch freie Plätze bieten. Die Umstellung der S3 auf die durchgängigen Neufahrzeuge ist für Ende März/Anfang April vorgesehen.

 

Wir hoffen, Ihnen hiermit ausreichend Informationen geliefert zu haben. Sollten Sie noch Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

 

gez. Thomas Kraus

Netzentwicklung und Schienenverkehr

Geschäftsbereich Verkehrs- und Mobilitätsplanung

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