Sitzung: 11.05.2009 Kreistag
Beschluss: Kenntnis genommen
Anfrage der Fraktion von Die Linke/DKP:
Im Wirtschaftsplan 2008 (Seite 54 – Produkt P340-916 – Kontengruppe 67) beschloss der Kreistagsmehrheit die Aufwendung von 30 000 € für ein ökotrophologisches Gutachten. Ersteller dieses Gutachtens war Frau Grimm-Ruppert, die Ehefrau des amtierenden Groß Umstädter Bürgermeisters Ruppert.
Hierzu stellen wir folgende Fragen :
1.) Erfolgte
von der Kreisverwaltung eine Ausschreibung der Stelle eines/r Ökotrophologen/in
zu dem Thema Schulverpflegung ?
Nein. Es wurde ein
Dienstleistungs-/Honorarvertrag abgeschlossen.
2.) Wie
viele Bewerbungen von Ökotropholgen/innen oder anderen für das Gutachten
geeigneten Personen lag der
Kreisverwaltung vor ?
Da keine Ausschreibung erfolgte, gab
es keine Bewerbungen.
3.) Welche
fachliche, finanzielle, organisatorische oder sonstige Gründe sprachen bei der
Entscheidungsfindung für die Vergabe des
Gutachtens an Frau Grimm-Ruppert ?
Frau Grimm-Ruppert hat im Rahmen
der Erstellung des regionalen Entwicklungskonzeptes
die Arbeitsgruppe „Mittagsverpflegung“ geleitet. Sie wurde aufgrund Ihrer fachlichen Eignung als Dipl.
Ökotrophologin für die Durchführung der
notwendigen Bestandsanalyse sowie zur Erstellung des Gutachtens zur Mittagsverpflegung an den Schulen des
Landkreises Darmstadt-Dieburg beauftragt.
4.) Ist
nach Fertigstellung des Gutachtens über die Schulverpflegung mit weiteren Leistungen für den Landkreis
Da/DI der Ökotropholgin Frau Grimm-Ruppert zu rechnen ?
Es ist
der Abschluss eines weiteren Dienstleistungsvertrages mit Frau Grimm-Rupppert vorgesehen, der die Konzeption und Beratung von Schulen zur Installation bzw. Verbesserung einer Schulverpflegung,
Planung und Durchführung von Informationsveranstaltungen
für Lehrer, Eltern und Schüler, konzeptionelle Arbeiten zum Thema Modell-Lehrküche zum Inhalt
hat.
5.) Inhaltlich
ermittelte Frau Grimm-Ruppert in ihrem Gutachten u.a. folgendes :
-
Kommentare der Schulverantwortlichen zur
aktuellen Situation der Schulverpflegung
-
Anzahl der verschiedenen Caterer an den 81
Kreisschulen
-
Kostenrahmen für gesundes Essen
-
Abrechnung des Essengeldes.(Hierzu liegen je Schreiben der hess. Kulturministerin
vom 25.3.08 und ein Schreiben der Kreisverwaltung vom19.08.08 vor)
-
Frau Grimm-Ruppert spricht sich in ihrem
Gutachten u.a. für ein „gesundes Essen“ – Zufriedenheit der Schüler/innen –
Wasserautomaten –Integration hiesiger Lieferanten etc . aus.
-
Gehören solche Informationen nicht zu dem
Aufgabenfeld der Schul- bzw. der Kreisverwaltung
? Wären solche Antworten nicht außerhalb des 30 000 € Gutachtens wesentlich kostengünstiger für den Landkreis
zu ermitteln gewesen ?
Die umfangreichen Recherchen an
allen Schulen einschließlich der intensiven Gespräche mit allen Schulleitungen, die die vorliegende Bestandsanalyse
erst ermöglichten, konnte neben
dem täglichen Aufgabenspektrum der Abteilungen Schulservice und Schulentwicklung aufgrund der
bestehenden Personalauslastung nicht geleistet werden.
6.) Was
sind die inhaltlichen Vorzüge gegenüber traditionellen Inhaltsermittlung zu dem
Thema Schulverpflegung (Schulumfrage, Internet etc), die ein solches Gutachten
der Ökotrophologin Grimm- Ruppert für den Landkreis in seiner angespannten Finanzlage
als unverzichtbar machen?
Die Bestandsanalyse war zwingend notwendig, um
sich einen umfassenden Überblick über
die Situation der Mittagsverpflegung an allen 81 Schulen zu verschaffen. Sie
dient als Grundlage dafür, auf
Bedürfnisse bei der Erweiterung des Ganztagsangebotes an den Schulen eingehen zu können, und den
Schulen wirtschaftlich vertretbare und ernährungsphysiologisch
sinnvolle Alternativen zur Mittagsverpflegung anbieten zu können.
Die
Standardisierung der Mittagsverpflegung hilft, wirtschaftlicher und damit kostensparender agieren zu können.
Für die Beantwortung dieser Anfrage
sind Personalkosten in Höhe von 50,00 EUR entstanden.