Sitzung: 19.03.2009 Verbandsversammlung
Beschluss: Kenntnis genommen
1. Anträge und Anfragen
der Verbandsversammlung
1.1.
Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 15.10.2008 zur „Nutzung von
Infotainmentsystemen durch die DADINA“ (12./III.28)
Zu
(1) und (2):
Zurzeit
läuft das Infotainmentsystem der HEAG mobilo GmbH noch im Probebetrieb. Es
wurden dort bereits in mehreren Fällen Anzeigen der DADINA bzw. an denen die
DADINA beteiligt war (z. B. Einweihung Straßenbahn Alsbach, Imageanzeige
RMV/DADINA, Werbung Jahresabo, RMV mobil, SeniorTicket) ohne Mietgebühren eingestellt.
Es gibt allerdings bisher noch keine Regelung über eine generelle mietfreie
Nutzung durch die DADINA. Abgesehen von den Mietgebühren entstehen bei jeder
Vorlage der DADINA für das Infotainmentsystem Produktionskosten, die von uns
zu tragen sind. Zurzeit wird das System noch in einem relativ aufwändigen
Verfahren per Hand in jedem Fahrzeug einzeln geladen. Deshalb ist auch das
Anzeigen von aktuellen Meldungen nicht möglich. Später ist von der HEAG mobilo
GmbH die Umstellung auf WLAN vorgesehen. Die DADINA wird das System auch weiterhin
für werbliche Maßnahmen nutzen, soweit dies mietfrei möglich ist. Für
Umsteigehinweise sollen weiterhin vor Allem die Ansagen dienen. Wir werden
aber mit der HEAG mobilo GmbH im Gespräch bleiben, um das System zukünftig
auch verstärkt im verkehrlichen Bereich zu nutzen, wenn die technischen
Voraussetzungen gegeben sind. Auch in den Bussen der HEAG mobiBus gibt es ein
ähnliches System, welches bereits von der DADINA genutzt wird.
1.2.
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 04.09.2008 zur „Bahnstrecke
Aschaffenburg–Darmstadt–Wiesbaden“ (11./III.25)
Zu
a):
Es
ist der DADINA nicht im Detail bekannt, ob bei der Ausschreibung der Bahnlinien
63 und 75 durch den RMV eine „Wettbewerbsdividende“ erzielt wurde. Es wird aber
bei gleich bleibender Verkehrsleistung mit den neuen Fahrzeugen eine deutlich
höhere Qualität angeboten, sodass eine Verbesserung für die Fahrgäste erfolgt
ist.
Die
durch die DADINA bereitgestellte Partnerschaftsfinanzierung hat sich durch die
Ausschreibung nicht verändert. Eventuelle Mehr- oder Minderkosten beim RMV
gehen in das regionale Defizit ein, an dem die DADINA anteilig beteiligt ist.
Der RMV und die lokalen Partner legen großen Wert darauf, dass das regionale
Defizit im Schienenverkehr nicht weiter ansteigt, sondern abgesenkt wird. Eine
linienbezogene Erfolgsrechnung beim Schienenverkehr würde im RMV
voraussichtlich große Verschiebungen der heutigen Finanzierung bewirken.
Zu
b) und c):
Nach
den ersten Betriebserfahrungen seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2008 hat
sich das Platzangebot in den Zügen bisher als ausreichend herausgestellt. Die
Ausweitung des Bedienzeitraums und die Einrichtung von schnellen Verbindungen
auf der Strecke Aschaffenburg – Darmstadt – Wiesbaden müsste über die
Partnerschaftsfinanzierung zu 50% von der DADINA mitfinanziert werden. Es ist
im Rahmen der Aufstellung des lokalen Nahverkehrsplans zu entscheiden, welche
Ziele die DADINA sich hier für die nächsten 5 Jahre setzen wird.
1.3.
Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 15.10.2008 zu „Regionaler Verkehr/Bahnlinie
63/75“ (12./III.27)
Als
Anlage ist die Stellungnahme des RMV beigefügt. Ergänzend wird zu den Punkten
9) bis 14) wie folgt Stellung genommen:
Im
SPNV bezieht sich die Mitwirkung der DADINA bei Ausschreibungen des RMV vor Allem
auf das Fahrplanangebot. Werden von der DADINA Mehrleistungen gewünscht, muss
hierüber eine Finanzierungszusage gemäß Partnerschaftsfinanzierung (50%) gemacht
werden. Die DADINA kann auch Vorschläge zur Qualität einbringen, die Entscheidung
liegt aber letztendlich beim RMV. Der RMV ist – auch durch Vorgaben im lokalen
Nahverkehrsplan – nicht an die Vorstellungen einer lokalen Nahverkehrsorganisation
gebunden, bei Linien in seiner Aufgabenträgerschaft eine bestimmte Qualität (z.
B. die Anbindung an das VMS der HEAG mobilo GmbH) vorzugeben. Es verbleibt die
Einflussnahme über den Aufsichtsrat des RMV.
Bei
einer Änderung der Bestellkosten für den RMV durch eine Ausschreibung, werden
neue Mehrbestellungen zu den Ausschreibungspreisen kalkuliert. Ansonsten ändern
sich die Kosten der bestehenden Partnerschaftsfinanzierung nicht. Wenn eine
Linie durch den RMV nach einer Ausschreibung insgesamt kostengünstiger
betrieben werden kann, kommt dies der regionalen Umlage des Schienenverkehrs
zugute, und damit anteilig auch der DADINA.
Da
die Aufgabenträgerschaft für die regionalen Verkehre (Regionalbus und
regionaler Schienenverkehr) beim RMV liegt, kann nicht jeder Wunsch einer
lokalen Aufgabenträgerorganisation bei einer regionalen Ausschreibung
umgesetzt werden. Im Busbereich wäre es durchaus denkbar, die Zuständigkeiten
anders zu verteilen (Lokalisierung von Regionalbuslinien), wenn auch die
Finanzierung entsprechend angepasst wird. Im Schienenverkehr ist es sicherlich
sinnvoll, die Zuständigkeit bei einer
regionalen Organisation anzusiedeln.
1.4.
Anfrage der CDU-Fraktion vom 26.10.2008 zu „Sitzplatz- und Radplatzangebot auf
der Strecke Aschaffenburg-Darmstadt-Wiesbaden“ (12./III.32)
Zu
1., 2. und 3.:
Hierzu
wird auf TOP 2, Punkt 6. der Verbandsversammlungsunterlagen vom 9.12.2008
verwiesen. Nach den ersten Betriebserfahrungen seit dem Fahrplanwechsel Mitte
Dezember 2008 hat sich das Platzangebot in den Zügen bisher als ausreichend
herausgestellt. Hinsichtlich der eingebauten Sitze im Mehrzweckabteil der neuen
Züge hat die DADINA auf Anregung des Fahrgastbeirates noch mal beim RMV
nachgefragt. Gemäß neuer europaweiter technischer Vorschriften muss für
Begleitpersonen von Rollstuhlfahrern ein Sitzplatz mit dem gleichen Komfort
angeboten werden, wie die übrigen Sitze. Die DADINA wird die Auslastung der
neuen Züge, auch im Hinblick auf Rollstuhl- und Fahrradfahrer, weiter
beobachten und ggf. auf den RMV diesbezüglich zugehen.
Zu
4., 5. und 6.:
Hier
wird auf die Beantwortung unter Punkt 1.3 verwiesen.
2.
Einführung des elektronischen Sitzungsdienstes –Session-
Die
DADINA-Geschäftsstelle hat die Sitzungsunterlagen für diese Verbandsversammlung
mit dem elektronischen Sitzungsdienst Session erstellt. Ab den dann folgenden
Sitzungen wird das System für die jeweils Zugangsberechtigten frei geschaltet.
Die Fraktionsvorsitzenden und die Vorsitzenden der DADINA-Gremien werden in
einem Termin die Möglichkeit erhalten, Session kennen zu lernen, Fragen zu
stellen und Abläufe zu definieren. Mit der Umstellung auf Session zum
Sitzungsmanagement wird die Verwaltung der Sitzungsgelder auch bei der DADINA
angesiedelt werden. Die Auszahlung erfolgt weiterhin über das Kreistagsbüro
des Landkreises.
Der
Sitzungsdienst bietet folgende Leistungen:
·
Vorlagenerfassung
und –mitzeichnung
·
Sitzungsplanung
·
Tagesordnung
·
Einladung
·
Niederschrift
·
Beschlussverwaltung
und -überwachung
·
Sitzungsgeld
3.
Fahrplanwechsel 14. Dezember 2008
Der
letzte Fahrplanwechsel ist relativ ruhig verlaufen. Die Straßenbahnverlängerung
nach „Alsbach Am Hinkelstein“ wurde am 13.12.2008 mit einem Fest in Betrieb
genommen. Auch die neue Schnelllinie 6 nach Alsbach ist gut angelaufen. Zur
Verbesserung der Fahrtmöglichkeiten von Bensheim nach Bickenbach im
Schülerverkehr wurden ab 01.02.2009 zusätzliche Fahrten zwischen Alsbach und
Bickenbach auf der Linie K 50 eingerichtet. In Nieder-Beerbach wurde der
Fahrplan der Linie K 50 ebenfalls zum 01.02.2009 angepasst, um die Wartezeiten
der Schüler am Schuldorf Bergstraße zu verkürzen. Auf den Linien K 56 und K 58
gab es zum 01.02.2009 kleinere Fahrplananpassungen.
4.
Schulbustest des ADAC
Am
19.03.2009 hat der ADAC Ergebnisse eines bundesweiten Schulbustests
veröffentlicht. Hierbei wurde auch eine Hin- und eine Rückfahrt der Linie 65 (Babenhausen
– Langstadt – Schlierbach - Schaafheim) zwischen Babenhausen und Langstadt
untersucht. Das Ergebnis war nach der ADAC-Beurteilung mangelhaft. Hierzu haben
nach Angaben des ADAC vor Allem die Überfüllung des Busses auf der Rückfahrt,
das Geschwindigkeitsniveau der Fahrer und das Verhalten der Schüler
beigetragen. Im Einzelnen wird dazu wie folgt Stellung genommen:
-
Die untersuchte
Fahrt der Linie K 65 um 12.20 Uhr ab Babenhausen/Joachim-Schumann-Schule wird
dienstags besonders stark nachgefragt, da am Dienstag für alle Schüler nach der
5. Stunde Schulschluss ist. Hier sind wir mit der Schule im Gespräch, um die
Schulschlusszeiten zu entzerren.
-
Anfang Februar
hat ein Termin mit allen Beteiligten an der Schule stattgefunden, um
Lösungsmöglichkeiten zu finden. Insbesondere geht es um eine bessere Verteilung
der Schüler auf die vorhandenen Busse und um einen optimierten Buseinsatz. Ende
März sollen auf einem weiteren Treffen konkrete Schritte in die Wege geleitet
werden. Auch der Einsatz von zusätzlichen Bussen wird geprüft, die von der
DADINA und den betroffenen Gemeinden zu finanzieren wären.
-
Bezüglich des
Verhaltens der Fahrer hat die DADINA bereits mit dem Busunternehmen Spahn und
Roth gesprochen. Selbstverständlich müssen die Busfahrer die Regeln der
Straßenverkehrsordnung einhalten und dürfen nicht schneller fahren, als
erlaubt. Bei stehenden Fahrgästen dürfen Busse maximal 60 km/h fahren.
-
Zum Verhalten
der Schulkinder in den Bussen hat die DADINA bereits am Schuldorf Bergstraße in
einem Pilotprojekt mit der Ausbildung von Bus- und Bahnbegleitern begonnen.
Hierbei werden Schüler ab der 8. Klasse speziell ausgebildet, um sich an den
Haltestellen und in den Bussen für eine konfliktfreie Beförderung einzusetzen
und verantwortlich zu fühlen. Hierdurch kann der Vandalismus in den Fahrzeugen
und das Verhalten der Schüler bei der Nutzung der Busse (z. B. Gedrängel beim
Ein- und Aussteigen) positiv beeinflusst werden. Wenn die Schule dies
unterstützt, könnte die Ausbildung von Bus- und Bahnbegleitern an der
Joachim-Schumann-Schule von der DADINA mit Priorität umgesetzt werden. Am 19.03.2009
entscheidet die Verbandsversammlung der DADINA über ein Konzept zum
„Schulischen Mobilitätsmanagement“, das auch die verstärkte Ausbildung von Bus-
und Bahnbegleitern beinhaltet.