Anfrage der FDP Fraktion:
- Wie bewertet
der Kreisausschuss die NATURpur-Award-Prämierung von Mitgliedern der
Klasse 10 des Schuldorfs Bergstraße, die deutliche Hinweise auf Energieverschwendung im Schulbereich
gegeben haben?
Die Prämierung von zwei Schulen aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg im
Rahmen des NATURpur-Awards 2008 ist erfreulich:
3. Preis (Oberstufen, Berufschulen):
„Schadstofffreies Auto“,
Max-Planck-Schule, Groß-Umstadt
3. Preis (Jahrgangsstufen 7-10): „Wärmebedarf
in öffentlichen Gebäuden“,
Schuldorf Bergstraße, Seeheim-Jugenheim
Die Ergebnisse der Physik-AG am Schuldorf, die u. a. schlecht
funktionierende Thermostatventile, falsch eingestellte Regelungsanlagen, zu
hohe Temperaturen und Dauerbeheizung von nicht belegten Räumen festgestellt
hat, decken Schwachstellen auf, die dringend beseitigt werden müssen.
Die energetische Optimierung ist einer der Schwerpunkte des Schulbau- und
Schulsanierungsprogramms des Landkreises. Der zweite Bauabschnitt des internationalen Schulzweigs am
Schuldorf Bergstraße soll zum Beispiel als Passivhaus realisiert werden.
Die Ausarbeitung der Preisträger des Schuldorfes wurde dem Da-Di-Werk, zur
Verfügung gestellt. Im Kapitel Schlussfolgerungen werden sowohl Schwachstellen
identifiziert, als auch das Nutzerverhalten angesprochen. Für die Behebung der
technischen Mängel ist das Da-Di-Werk zuständig. Die Arbeit kann aber dazu
beitragen, das Nutzerverhalten zu verbessern. Dies sollte bis in den Unterricht
hinein wirken.
Alle Wettbewerbsbeiträge stehen inzwischen im Internet als Download zur Verfügung:
http://www.hse.ag/index.php?uid=409
- Inwieweit
werden Thermostate in dieser Schule auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft?
Der festgestellte „Energiemehrverbrauch von 10-20%“ ist damit zu
begründen, dass die bestehende Regelungstechnik der Heizanlage veraltet ist. Bereits
2008 wurde durch das Da-Di-Werk Gebäudemanagement die Erneuerung der
Heizungsregelung in die Maßnahmenplanung aufgenommen. Ein Austausch vor der
Heizperiode 2008/2009 war jedoch nicht sinnvoll, weil sich zeigte, dass ein
kompletter Austausch mit Neuverkabelung notwendig ist. Die Planungen dazu
wurden weitgehend abgeschlossen, eine Erneuerung mit Aufschaltung auf die
zentrale Gebäudeleittechnik ist in 2009 vorgesehen. Die Anlage wurde vor allem
im Hinblick auf einen möglichst störungsfreien Betrieb im Winter 2008/2009,
aber mit dem Wissen, dass eine automatische Thermostatregelung nur noch eingeschränkt
möglich ist, weiter betrieben.
- Werden Räume,
die zeitweilig nicht benötigt werden, bewusst weiter geheizt?
Es war klar, dass die automatische Regelung für das gesamte Schuldorf
nur unzureichend funktioniert und deshalb das Nutzerverhalten entscheidend zur
Raumtemperatur beiträgt.
- In welchem
Umfange werden die Hausmeister geschult und selbst zur
Energieverbrauchskontrolle angewiesen?
Die Hausmeister des Da-Di Werk Gebäudemanagement werden permanent
weitergebildet. Sofern erforderlich, erhalten sie die notwendigen
Fortbildungsmaßnahmen. Zu dem Aufgabengebiet des Hausmeisters gehört auch die
Überwachung der Heizanlage mit den notwendigen Energieverbrauchskontrollen. Nach
Fertigstellung der neuen Regelungsanlage und entsprechender Einweisung der
Hausmeister sollte ein deutlich optimierter Betrieb möglich sein.
- Inwieweit
sind die dokumentierten Mängel und Verbesserungsvorschläge auf andere
Schulen des Landkreises übertragbar?
Eine wesentliche Zielsetzung des Schulbau- und Schulsanierungsprogramms
ist die energetische Optimierung der 81 Schulen des Landkreises. Dabei wird regelmäßig
in die Planungen den einzelnen Schulen eine Überprüfung der Heiz- und
Regelungstechnik vorgenommen. Notwendige Maßnahmen bis hin zum kompletten
Austausch der Heizanlage werden so rechtzeitig vorgesehen und umgesetzt.
Für die Beantwortung
dieser Anfrage sind Personalkosten in Höhe von 30,00 EUR angefallen.