Anfrage der Fraktion von Die Linke/DKP:
Die Akademie für Tonkunst in Darmstadt schreibt: „Man hätte schon lange versucht, den Landkreis an den Kosten zu beteiligen und einzubeziehen. Aber von die-sem Partner sei diesbezüglich nichts gekommen. Bisher habe der Landkreis, wenn er nicht in die Pflicht genommen werden würde, nichts unternommen. Fakt ist: Zum Jahr 2009 werden dort die Kosten für Schüler (innen) erheblich teurer. Hierzu stellen wir folgende Fragen :
1) Hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt oder deren Eigenbetrieb – Kulturinstitu-te bzw. Akademie für Tonkunst den Landkreis Da/Di zu Gesprächen oder Ver-handlungen über Gebühren, Subventionen oder andere Kostenbeteiligungen aufgefordert ? Haben solche Gespräche oder Verhandlungen stattgefunden ? Falls ja, mit welchem Ergebnis ?
Nein.
Der Landkreis
Darmstadt-Dieburg hat erst durch Medienberichte von der drastischen
Gebührenerhöhung für Landkreiskinder, die die Darmstädter Musikschule „Akademie
für Tonkunst“ besuchen, Kenntnis erhalten. Danach nahmen wir mit der
Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt Verbindung auf, um einen Aufschub der
Kündigungsfrist zu erreichen und einen für alle Beteiligten tragbaren Weg zu
finden. Leider wurde dieser Vorschlag entschieden abgelehnt.
Auch das mit
allen drei hauptamtlichen Dezernenten am 25. Februar 2009 mit dem
Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt geführte persönliche Gespräch über eine
Änderung der Entgeltordnung und die evtl. Einführung einer Sozialstaffel blieb
ohne Erfolg.
2) Beteiligt sich der Landkreis heute oder in der Vergangenheit an Investitions- oder Betriebskoten der Akademie für Tonkunst ?
Nein.
3) Welche Maßnahmen plant der Landkreis, um auch Schüler/innen aus dem Landkreis Musikunterricht ohne den von der Stadt Darmstadt geforderten „Aufpreis“ zu ermöglichen ?
Die
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Städte und Gemeinden des Landkreises
erklärten bei einer Bürgermeisterdienstversammlung am 9. März 2009 einstimmig,
dass es weder Aufgabe des Kreises noch der Kommunen ist, Kindern aus dem
Kreisgebiet eine finanzielle Unterstützung zum Besuch der Akademie zu gewähren.
Im Hinblick auf
Angebote privater Musikschulen, für deren Besuch keine Unterstützungen gewährt
werden und unter Berücksichtigung der finanziellen Situation der Kommunen und
der daraus resultierenden Vorgaben der Aufsichtsbehörden auf weitere
freiwillige Leistungen zu verzichten, halten die Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister eine Zuschussgewährung für den Besuch der Akademie für Tonkunst
nicht für möglich.
4) Ist dem Landkreis die Anzahl der Jugendlichen bekannt , die a) aus der Stadt Darmstadt und b ) aus dem Landkreis Da/Di die Akademie der Tonkunst besuchen ?
siehe Anlage 1
5) Ist dem Landkreis der Betrag bekannt, den die Stadt Darmstadt ab 2009 in ih-rem Budget als „Rücklage“ für die von den Kreisjugendlichen durch erhöhte Gebühren aufzubringenden Euros aufkommen sollen ?
Nein.
6) Sind der Kreisverwaltung ähnlich e Institutionen – Einrichtungen (z.B. PTA-Schule) in Darmstadt bekannt, die originär von der Stadt Darmstadtunterhalten und finanziert wird aber ein großer Anteil der Landkreisbürger diese nutzen ?
Für die
PTA-Schule werden gemäß der Vereinbarung mit der Stadt Darmstadt
Gastschulbeiträge gezahlt. Für 16 Schüler in 2008 waren dies 8.128,00 EUR.
7) Gibt es umgekehrt Einrichtungen – Schulen – die vom Landkreis unterhalten und finanziert werden, aber von Bürgern der Stadt Darmstadt genutzt werden ?
Ja, z.B. der
Neubau der Agrartechnik (grüne Berufe) am Berufsschulstandort Dieburg
(Landrat-Gruber-Schule).
Für die Beantwortung
der Anfrage sind Personalkosten in Höhe von 120,00 Euro entstanden.